Manga-Messe Die „Animagic“ verlässt Bonn

BONN · Die Manga-Messe "Animagic" zieht nach Mannheim um. Grund: Die Beethovenhalle wird saniert und in Bonn findet sich kein anderer Veranstaltungsort. Bedeutet dies das endgültige Aus für die Messe in Bonn?

 Manga-, Anime- und Fantasyfans trafen sich im Juli zum letzten Mal an und in der Beethovenhalle. 2017 werden sie zur Messe Animagic nach Mannheim reisen müssen.

Manga-, Anime- und Fantasyfans trafen sich im Juli zum letzten Mal an und in der Beethovenhalle. 2017 werden sie zur Messe Animagic nach Mannheim reisen müssen.

Foto: Barbara Frommann

Ein letztes Mal verwandelte sich Bonn vor anderthalb Wochen in die Kulisse für kostümierfreudige Manga-, Anime- und Fantasyfans, sogenannte Cosplayer. Die „Animagic“-Convention, die bisher in der Beethovenhalle veranstaltet wurde, wird 2017 vom 4. bis 6. August im Mannheimer Kongress- und Tagungszentrum Rosengarten ausgerichtet. Mit einer baldigen Rückkehr nach Bonn ist laut Animania-Redakteur Thomas Webler nicht zu rechnen.

Ein Grund für den Umzug ist, dass die Beethovenhalle saniert wird und dort während dieser Zeit keine Veranstaltungen stattfinden können. Außerdem sei laut Webler aber schon länger klar, dass die Halle zu klein geworden ist für die Convention. Die Räumlichkeiten könnten die wachsende Nachfrage bei Besuchern, Ausstellern und Künstlern nicht auffangen. „Wir stoßen da an Kapazitätsgrenzen.“ Der Rosengarten ist besser aufgestellt, bietet für die Veranstalter auf 22.000 Quadratmetern mehr Platz für Workshops, Live-Shows und Aussteller.

Bilderstrecke Animagic

Mit der Beethovenhalle sei man in den vergangenen elf Jahren immer zufrieden gewesen, sagt Webler. Man habe nach der Veranstaltung 2015 zunächst in Bonn nach Alternativen gesucht und Gespräche mit der Stadt geführt. Das Problem bei Brückenforum, Maritim und anderen ist das gleiche wie mit dem bisherigen Austragungsort: „Sie bieten nicht genügend Platz.“ Auch beim World Conference Center habe man nachgefragt, allerdings kein passendes Angebot erhalten.

„Das ist letzten Endes am Preis gescheitert“, erklärt Marie Méchineau-Herrmann, Senior-Sales-Managerin des WCCB. Von dort werden auch Veranstaltungen in der Beethovenhalle organisiert, deren Leiter Michael Tänzer die Animagic einst nach Bonn holte. „Ich wurde damals schwer dafür kritisiert“, erinnert er sich. Gerne hätte er die Messe in Bonn gehalten. „Wir hatten eine tolle Zeit.“

Animagic in Bonn

Mit dem WCCB habe es aber nicht nur preisliche Differenzen gegeben: Es gebe keine Außenfläche für die Konzertbühne, die Saalkonfiguration sei eine andere, einige Räume ließen sich nicht so verdunkeln, wie es für die Animagic nötig gewesen wäre. Zudem habe das WCCB einen festen Vertrag mit einem Caterer, was nicht unproblematisch ist, da auch spezielle japanische Essensstände Teil der Convention sind.

Trotz aller Bekundungen, die Animagic in Bonn halten zu wollen, sei in Bonn zu wenig Initiative gezeigt worden, bemängelt Webler. Deshalb gehe man nach Mannheim. „Wir werden erst einmal für längere Zeit bleiben“, sagt er. Man könne nicht jedes Jahr den Veranstaltungsort wechseln. Eine Rückkehr nach Bonn sei aber nicht ausgeschlossen, wenn die Bedingungen stimmten.

Derweil hat Bonn ja noch zwei weitere Messen im Bereich Fantasy und Cosplay: Die Feencon wird in der Godesberger Stadthalle bleiben, und vom 21. bis 23. April 2017 ist das Maritim wieder Anlaufstelle für Fantasyfans. Der Veranstalter FedCon GmbH legt seine beiden Messen RingCon und HobbitCon zusammen und nennt das Ganze künftig MagicCon.

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