Neubaugebiet in Röttgen Der Hölder hat ein Parkplatzproblem

Röttgen · Bezirksvertretung lehnte einen Antrag für mehr Stellplätze ab, aber es fehlen definitiv Abstellmöglichkeiten. Nach Öffnung der Kita droht ein Chaos.

Ein schickes Neubaugebiet ist am Hölder in Röttgen entstanden. Im weiteren Verlauf der Hedwig-Dransfeld-Straße, die als Haupterschließung vom Röttgener Kreisel in das Wohnquartier führt, sind zwar einige Mehrfamilienhäuser noch nicht gebaut, und auch im Inneren des Wohngebiets gibt es noch einige freie Hausbauplätze. Aber der endgültige Ausbau der Baustraßen läuft schon seit Herbst 2016. Das ist nicht nur mit Lärm und Dreck verbunden, jetzt wird langsam auch deutlich, was ein Manko in der ganzen Planung sein könnte – nämlich das künftige Parkplatzangebot.

Obwohl die Mehrfamilienhäuser allesamt Tiefgaragen haben und die Reihenhäuser Parkplätze auf ihren eigenen Grundstücken, ist die einzige Hauptzufahrtsstraße schon jetzt oft zugeparkt. Doch nicht mehr lange: Wenn die Straßenbauer auch hier anrücken und Bürgersteige anlegen, wird hier kein Parken mehr möglich sein.

Den wahrscheinlichen Effekt sieht man heute schon in den kleineren Stichstraßen wie der Helene-Wessel-Straße (siehe Fotos), die derzeit ausgebaut wird. Bis vor Kurzem parkten die Fahrzeuge vor den Häusern auf der Baustraße – trotz Tiefgarage. Inzwischen aber sind die Straßenbauer aktiv, und die Fahrzeuge mussten weg. In diesen kleinen Stichstraßen werden nur jeweils vier Parkplätze gebaut, erkennbar an dem grauen Asphalt. Dazwischen werden Grünflächen angelegt. Vorher hat die doppelte Zahl an Autos dort gestanden.

Mehr Autos als Tiefgaragenplätze

„Wir haben in unserem Mehrfamilienhaus acht Tiefgaragenplätze, aber es gibt zwölf Autos“, berichtet ein Anwohner, der eigentlich sehr zufrieden mit der Wohnlage ist. „Aber das oberirdische Parkangebot wird wohl nicht ausreichen, denn die Bewohner bekommen ja auch schon mal Besuch oder haben mehr als ein Auto, gerade hier in Röttgen.“ In den Verkaufsexposés der Häuser und Wohnungen seien übrigens mehr Parkplätze eingezeichnet gewesen, als es nach Fertigstellung tatsächlich geben soll.

Es gab einen Bürgerantrag, mehr Parkplätze einzurichten, der aber von der Bezirksvertretung Bonn am 24. Januar abgelehnt wurde. Die Verwaltung hatte mitgeteilt: „Der ausgewiesene öffentliche Verkehrsraum ist gemäß Bebauungsplan so eng bemessen, dass hier keine weiteren Stellplätze eingerichtet werden können.“ Diese Stellungnahme gab übrigens nicht das städtische Planungsamt ab, sondern federführend das Amt für Stadtgrün.

Vor dem viergruppigen Kindergarten, der derzeit an der Ecke Hedwig-Dransfeld-Straße/Helene-Wessel-Straße im Rohbau ist, sind nach Eröffnung des Betriebes vier Senkrechtparkplätze und ein Behindertenparkplatz vorgesehen. Ob das reicht, wenn rund 70 Kinder die Einrichtung besuchen und von ihren Eltern gebracht und abgeholt werden?

Ähnliches gilt für die acht Parkplätze vor dem Röttgener Friedhof, die für Friedhofsbesucher reserviert sind. Sie werden die meiste Zeit nicht genutzt, weil sich die Anwohner (noch) an die Beschilderung halten. Anlässlich von Beerdigungen reichen die Flächen aber schon heute nicht aus. Auch der danebenliegende Standort des ehemaligen Grüncontainers kommt nicht als zusätzlicher Parkraum infrage: „Es laufen Überlegungen über eine anderweitige zukünftige Nutzung“, so die Stadt Bonn. Welche das ist, wurde noch nicht gesagt.

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