"Schnörzen" in Bonn Der Begriff entstand in der Bundesstadt

BONN · Welcher Bonner kennt das nicht? Rund um den Martinstag gehen Kinder "schnörzen". Das heißt sie klingeln abends an den Haustüren, singen - mit Laternen in der Hand - Martinslieder und bitten um Süßigkeiten. Doch dieser altbekannte Brauch und der Begriff sind unter Umständen wenige Kilometer außerhalb Bonns unbekannt.

Das teilte das städtische Presseamt mit, das sich auf die Suche nach den "Schnörzgrenzen" begeben hat. Über die städtische Facebook-Seite beteiligten sich 50 Personen an dem "Projekt" und trugen so zur lokalen Abgrenzung von Brauch und Sprachgebrauch bei. Fazit: Außer im Bonner Stadtgebiet wird auch im Umland, etwa in Meckenheim, Rheinbach, Alfter, Niederkassel, Bornheim, Wachtberg und Sankt Augustin, "geschnörzt", während der Brauch im Siebengebirge eher als "Dotzen" bekannt ist.

In der Martins-Hochburg Ahrweiler beispielsweise kennt man den Brauch gar nicht. "Ursprünglich war der Begriff 'schnörzen' tatsächlich auf das Bonner Stadtgebiet beschränkt", erläutert Sprachwissenschaftler Peter Honnen. Sprachlich verwandt sei "schnörzen" mit "schnorren".

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