Kommentar Der Anfang ist gemacht

Der Festausschuss Bonner Karneval, die Stadtsoldaten und die Stadt Bonn haben sich in den Vorjahren von Bürgern und Medien oftmals vorwerfen lassen müssen, dass der Rathaussturm eine müde Veranstaltung geworden war. Die Kritik war berechtigt, traf ins Mark - vor allem bei der nach Perfektionismus strebenden Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst.

Auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch war verärgert über das Echo auf die angeblich "attraktivste Veranstaltung des Bonner Straßenkarnevals" und hatte deshalb im Februar zu einer Krisensitzung ins Alte Rathaus eingeladen. Wie zu erfahren war, wurde Tacheles geredet.

Der Vorschlag der Stadtsoldaten, als Augenweide das Kölner Reiterkorps Jan van Werth zum Bonner Rathaussturm einzuladen, wurde abgeschmettert. Wahrscheinlich wurde die Konkurrenz fürs Prinzenpaar gefürchtet.

Was am Ende von der Ideenschmiede festgehalten wurde, konnte man gestern sehen. Es war ein kurzweiliges Programm, dem aber nach wie vor der optische Höhepunkt fehlt. Vieles läuft einfach zu statisch ab, man vermisst Dynamik und Bewegung. Aber: Ein Anfang ist gemacht.

Das gemeinsame Singen der "Ode an den Karneval", das sprachliche Talent des Stadtdechanten und das straffe Drehbuch haben viele Narren versöhnt. Die Veranstalter haben jetzt wieder ein Jahr Zeit, um den Rathaussturm weiter aufzupeppen. Ein gut gemeinter Rat: Nicht erst wieder im Februar die Ideenschmiede in Gang setzen.

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