Neue Wohnbebauung folgt Der Abriss des Paulusheim-Geländes beginnt in Kürze

Endenich · Es war Heilanstalt, Seniorenheim und Flüchtlingsunterkunft. Jetzt rücken die Abrissmaschinen an, um das Gebäude des früheren Paulusheims zurückzubauen. 210 Wohneinheiten für bis zu 400 Menschen sollen dort entstehen.

Die SPD im Rat hatte im Mai gegen die Pläne gestimmt, weil sie die Errichtung eines neuen Seniorenheims forderte (der GA berichtete) – noch 2014 hatte die Stadt einen Bebauungsplan aufgestellt, um, wie es damals hieß, zu verhindern, dass an der Stelle teure Stadtwohnungen entstehen. Jetzt soll auf dem Areal neben dem Schumannhaus doch Wohnraum entstehen. Das Besondere an dem Projekt: Der Investor Instone Real Estate Devemopment GmbH will im Komplex „Schumanns Höhe“ barrierearmes und seniorengerechtes Wohnen mit Service, Pflegewohngemeinschaften und einen ambulanten Pflegedienst vor Ort einplanen, von dem auch das nähere Umfeld profitieren soll.

Zwei der Gebäude sollen vom Verein Wahlverwandtschaften, der in Bonn schon mehrere Projekte umgesetzt hat, als Mehrgenerationen-Wohnprojekt genutzt werden. Für Rolf Beu, Endenicher Stadtverordneter und Vorsitzender des Planungsausschusses, ist das ein guter Kompromiss, denn es handele sich um zeitgemäße seniorengerechte Wohnformen.

„Die Außenfassade des Altbaus des ehemaligen Paulusheims wird neu errichtet, um den städtebaulichen Charakter gemeinsam mit dem Schumann-Haus zu erhalten“, sagt Beu. Anders als bei den übrigen Planentwürfen bleibt ihm zufolge beim jetzt zu realisierenden der Grünhang zur Alfred-Bucherer-Straße mit seinen großen Bäumen fast vollständig erhalten. Es sollen zwei neue Abgänge geschaffen werden, wovon einer direkt auf das Robert-Schumann-Haus ausgerichtet ist. Zudem bekommt der Komplex eine eigene Tiefgarage.

Die bisherige Parkanlage fällt weg – ein Punkt, den die Bürgerinitiative „Rettet das Paulusheim“ vehement kritisiert hatte. „Wer wäre in der Lage gewesen, den dort ursprünglich zur Sebastianstraße hin vorhandenen kleinen Park kontinuierlich zu pflegen?“, fragt Beu. Ohnehin sei die öffentlich zugängliche Anlage selten von der Öffentlichkeit genutzt worden, meint der Grünen-Politiker. Die Stele vor dem alten Gebäude, eine von vieren an der Sebastianstraße, soll in Absprache mit dem Künstler versetzt werden.

Ob durch die Neubürger mehr Verkehr in Endenich entsteht, bleibe abzuwarten, so Beu, der darauf hinweist, dass das Gelände gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist – nicht zuletzt durch die neuen Zuwege zur Alfred-Bucherer-Straße. Außerdem sei die Innenstadt mit dem Fahrrad auch gut zu erreichen.

Jetzt steht also der Abriss bevor. Wie es danach weitergeht, weiß Dirk Bartz, bei Instone zuständig für „Schumanns Höhe“, auch noch nicht. „Die Bauanträge sind gestellt“, sagte er. „Wir hoffen, dass wir Ende des Jahres die Baugenehmigung bekommen.“

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