Jahres-Charts Das hören Bonner auf Spotify am liebsten

Bonn · Ein Blick in die Charts des Streaming-Dienstes Spotify zeigt, welche Musik die Bonner dort besonders gerne hören. Populär ist neben Synthiepop und Elektro auch eine bestimmte Form von Rapmusik.

Mit Ludwig van Beethoven hat Bonn eine zeitlose Größe in der Geschichte der Musik hervorgebracht. Wenn es nach den Charts des Musik-Streaming-Dienstes Spotify geht, findet der Komponist in seiner Heimatstadt allerdings nicht mehr ganz so viel Gehör. Populär ist dort vor allem neuzeitliche Musik aktueller Künstler.

Einer Auflistung des Konzerns zufolge war das beliebteste Lied der Bonner in 2018 bei Spotify der Titel "Nevermind" des israelischen Musikers Dennis Lloyd, der gebürtig Nir Tibor heißt. Mit seinem eingängigen Mix aus Synthiepop und R&B hat er es auf Platz 1 der lokalen Liste geschafft.

Auf die Topplatzierung folgt der Titel "In My Mind" des DJs Dynoro, eine musikalische Collage aus mehreren Vorlagen elektronischer Musik, darunter "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino. Platz 3 belegt "God's Plan" des kanadischen Rappers Drake.

Eine vollständige Auflistung der meistgehörten 20 Titel in Bonn gibt es hier:

Ein Blick auf die meistgehörten Interpreten in Bonn für das Jahr 2018 offenbart einen starken Hang der Bundesstädter zur Rapmusik. So führt der Berliner Rapper mit russischen Wurzeln Capital Bra (bürgerlich Vladislav Balovatsky) die Hitliste an, der es auch in den regulären Albumcharts bundesweit auf die vorderen Plätze schaffte. Stilistisch bekannt ist Capital Bra für Straßenrap, der sich inhaltlich häufig mit Gewalt und Kriminalität auseinandersetzt.

Auf Platz 2 schafft es der Hamburger Rapper Bonez MC, der seit 2006 im Musikgeschäft ist. Auf Platz 3 landet der US-amerikanische Rapper Eminem. Stark vertreten in den Bonner Spotify-Charts sind neben Capital Bra auch weitere Deutschrapper wie Kollegah und Bushido. Mit David Guetta, Ed Sheeran und Ariana Grande mischen sich aber auch leisere Poptöne in das musikalische Stimmungsbild.

Dass deutscher Rap in Bonn besonders große Beachtung findet, zeigen auch eigene musikalische Gewächse, wie etwa der Interpret Xatar - der bürgerlich Giwar Hajabi heißt und sich mit dem Überfall auf einen Geldtransporter bereits mit seiner kriminellen Vergangenheit einen Namen in der Szene gemacht hat. Besungen wird Bonn denn auch vom eigenen Musiknachwuchs. So etwa die Formation GHL mit dem Titel "Sommer in Bonn", die 2017 mit ihrem Lied eine (wenngleich auch manchmal unbeholfen wirkende) Liebeserklärung an die Heimatstadt ablieferte.

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