Leistungsschau auf dem Münsterplatz Das THW zeigt, was es kann

BONN · Es war kein Einsatz, als das Technische Hilfswerk am Samstag den Münsterplatz einnahm. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums zeigte der THW-Ortsverband Bonn, was er zu bieten hat. Bei der Geräte- und Leistungsschau tummelten sich viele Besucher vor dem Münster und nahmen die Geräte unter die Lupe.

 Mit seiner Riesenpumpe rückte das THW am Samstag auf dem Münsterplatz an.

Mit seiner Riesenpumpe rückte das THW am Samstag auf dem Münsterplatz an.

Foto: Barbara Frommann

Mit abwechslungsreichen Aktionen war die Leistungsschau interessant für Groß und Klein. So wurde das THW-Logo in Holzstücke gebrannt und als Andenken verteilt. Die Boote standen zur Besichtigung bereit, und die Pumpe des Hilfswerks erzeugte einen Wasserfall.

Der Höhepunkt war jedoch ohne Zweifel die simulierte Baustelle. Viele Besucher staunten nicht schlecht, als Helfer des THW Beton sägten, schwere Lasten anhoben oder einen der ihren mit einem Seilzug in die Höhe zogen. Besonders die Demonstration des Rettens aus Höhen und Tiefen beeindruckte die Zuschauer: "Guck mal, der ist schon ganz weit oben", staunte der neunjährige Max mit großen Augen.

Stolz führte der Ortsbeauftragte Axel Müller-Storp die Besucher über den Platz und erklärte Einzelheiten zu dem großen Aufgebot. So präsentierte er etwa die Pumpe, die 5000 Liter pro Minute schafft und im Juli 2010 auch in Mehlem im Einsatz war, als der Mehlemer Bach über die Ufer trat. Später erklärte der Leiter des Bonner THW das Inventar eines Einsatzwagens und stand Interessierten Rede und Antwort.

Auch die Jugendgruppe des THW stellte sich vor. Über 25 Jungen und Mädchen von 10 bis 17 Jahren engagieren sich beim Hilfswerk und zeigten, dass es Spaß macht, aktiv zu sein. Mit den Worten "Ihr seid unsere Zukunft und ich hoffe sehr, dass der Funke überspringt und ihr in ein paar Jahren die Einsätze in Bonn übernehmt" richtete sich Müller-Storp an die Jugendgruppe und war sichtlich stolz auf den Nachwuchs. Die Jugendgruppe präsentierte eigene Aktionen, mit denen sie vor allem die kleinsten Besucher anlockte. Sie konnten Anstecker herstellen und spielerisch die Technik kennenlernen.

Viele der Besucher zeigten sich beeindruckt. Anders als Polizei und Feuerwehr ist das THW im Alltag kaum zu sehen, weshalb das große Aufgebot manchen überraschte. "Das Dilemma des THW ist, dass keiner eine Katastrophe möchte, aber die Aktiven auch eingesetzt werden möchten", erklärte Müller-Storp. Umso mehr genossen es die rund 70 aktiven Helfer, ihre Arbeit vorzustellen und zu zeigen, was sie können.

Das Technische Hilfswerk in Bonn
Seit 60 Jahren engagieren sich die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks ehrenamtlich. In Bonn hat das THW rund 70 aktive Helfer und ist für vieles gewappnet. In Bonn gehören vor allem die Unterstützung bei Großveranstaltungen wie Karnevalszügen oder auch der Afghanistan-Konferenz im vergangenen Jahr zu den Aufgaben des THW. Doch auch der Hochwasserschutz ist ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit.

Dann nämlich müssen Menschen evakuiert, Keller ausgepumpt und Brücken saniert werden. So etwa im Jahr 1993, als der Rhein einen Pegel von 10,13 Metern erreichte. Auch bei Verkehrsunfällen rückt das THW aus, wie beispielsweise im Februar 2000, als ein Gefahrenguttransporter in Brühl verunglückte. Das Hilfswerk konnte in den vergangenen 60 Jahren an zahlreichen Stellen helfen und hat oftmals für die Sicherheit der Bonner gesorgt.

Neben den Einsätzen vor Ort arbeiten die Helfer auch im Ausland. Dank der universell anwendbaren Ausbildung und Ausrüstung können THW-Helfer weltweit eingesetzt werden. Dieses Konzept hat sich seit der Gründung des THW zu Beginn der 50er Jahre bis heute bewährt.

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