Bundeskunsthalle Bonn Das 29. Festival Bonner Schulkultur ist eröffnet

BONN · Bilderausstellungen sind meist ziemlich trocken. Die Werke stehen auf Ständern oder hängen an der Wand, während die Gäste sie still betrachten. Die Tanz-AG der Donatusschule hauchte diesem Klischee zur Eröffnung des Festivals Bonner Schulkultur am Sonntag Leben ein.

Als Kükenballett flatterten sie über die Bühne in der Bundeskunsthalle, tanzten mit Bilderrahmen vor dem Gesicht und spielten mit Lichteffekten. Zum Tanztheater lief die Musik von Modest P. Mussorgski. Im Hintergrund: selbstgemalte Bilder.

"Das ist eine einmalige Möglichkeit, die eigene Arbeit auf einer großen Bühne zu zeigen", sagte Dagmar Wagner, die die Tanz-AG leitet. Premiere feierte das Stück in der Schulturnhalle, "das war aber bei weitem nicht so professionell". Die Kinder genossen die Atmosphäre in der Bundeskunsthalle. Zwar waren sie nervös, wollten aber auch unbedingt im Rampenlicht stehen. "Deshalb ist das Festival eine wichtige Plattform."

Dass das ein Alleinstellungsmerkmal in Bonn sei, betonte Kunsthallen-Geschäftsführer Bernhard Spies in seiner Eröffnungsrede. Seit 29 Jahren gibt es das Festival der Bonner Schulkultur, 18 davon in der Bundeskunsthalle. "Die Idee war, auch vor fremdem Publikum aufzutreten", sagte Julian Barg, der als Sohn des mittlerweile verstorbenen Gründers Toni Barg die Veranstaltungen organisiert. Diesmal nehmen rund 600 Kinder und Jugendliche von elf Schulen teil. Es gibt Tanz, Musik, Theater und sogar Live-Malerei. "Jedes Jahr erwartet uns etwas Neues", erzählte Barg.

Was die Vorführungen genau beinhalten, wissen die Organisatoren meist gar nicht. Zwar reichen die Schulen Beschreibungen ein, der Auftritt bleibt aber geheim. Nur die Techniker seien über den genauen Ablauf informiert. "Das macht es zu einer Überraschung", so Barg.

Deshalb zuckte auch das ganze Publikum zusammen, als Sonntag die Trommel-AG der Siebengebirgsschule mit ihren kräftigen Rhythmen zu "Move in the right direction" von Gossip und anderen Charthits loslegte. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch lobte die "geballte Kreativität" der Auftritte: "Nichts gegen Mathe und Sport, aber die musisch-kulturelle Bildung ist besonders wichtig für die eigene Persönlichkeit."

Info: Weitere Informationen und Programm im Internet unter www.festivalbonnerschulkultur.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort