Kaiserpassage in Bonn Christliche Kirchen bieten Passanten das Gespräch an

BONN · "Wir gehen genau da hin, wo die Leute sind", sagte Ingeborg Schubbe von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Das ist eine der Hauptaufgaben der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), die sich aus Mitgliedern von 15 Konfessionen zusammensetzt.

 Im Gespräch mit einer Passantin: (von links) Werner Jelinek, Manfred Schmidt, Gisela Thimm, Ingeborg Schubbe und Ralf Daume.

Im Gespräch mit einer Passantin: (von links) Werner Jelinek, Manfred Schmidt, Gisela Thimm, Ingeborg Schubbe und Ralf Daume.

Foto: Stefan Knopp

Mit den "Passagengesprächen" hat die Gruppe am Freitag eine neue Reihe gestartet, die das umsetzt: In der Kaiserpassage bot man an einem Tisch des Café Giornale den Passanten die Möglichkeit, sich über Gott und die Welt, Kirche und Glauben auszutauschen.

Die Beteiligten hatten der Veranstaltung ein Oberthema gegeben: Kirche und Gesellschaft. Man ging aber auch auf persönliche Anliegen ein. Und tatsächlich kamen Menschen vorbei, die sich kurz hinsetzten und plauderten, über verschiedene Bibelübersetzungen, Zölibat und die Unterschiede zwischen katholischen und freikirchlichen Gottesdiensten und über die Frage, ob die katholische Kirche zu altmodisch für die moderne Gesellschaft ist.

Das Angebot ist laut Schubbe niederschwelliger. "Manche Leute scheuen sich, einen Pastor anzusprechen, aber sie haben Fragen." Die können sich an den Passagengesprächen mit Vertretern unterschiedlicher christlicher Glaubensausrichtungen beteiligen: Am Freitag waren neben Schubbe noch Pfarrer Rüdiger Petrat von der evangelischen Kirche, Pfarrer Werner Jelinek von den Siebenten-Tags-Adventisten, der katholische Diakon Manfred Schmidt, Gisela Thimm von der Evangelisch-methodistischen Kirche und Ralf Daume von der Kreuzkirche dabei.

Das Personal wechselt aber von Monat zu Monat. Und nicht zuletzt konnte man dort ganz ungezwungen aussprechen, was einem auf dem Herzen liegt. Die anderen Konfessionen in der ACK kämen dabei aber nicht zu kurz, sagte Petrat: "Hier muss jeder jeden vertreten können."

Dieses Angebot nutzten beim ersten Mal allerdings nur wenige Passanten. "Wir brauchen einen langen Atem für so eine Idee", sagte Schubbe. Die Kirchenvertreter hatten sich um einen Tisch mit acht Stühlen verteilt, wo dann nur noch wenig Platz war, sich dazuzusetzen - dafür müsse man eine Lösung finden, stellten die Anwesenden fest.

Die Passagengespräche der ACK finden jeden zweiten Freitag im Monat in der Kaiserpassage beim Café Giornale statt, das nächste also am 13. Juni.

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