Polizeieinsatz in Bad Godesberg Cannabis-Plantage in der Arcadia-Passage entdeckt

Bad Godesberg · Es war der typische süßliche Geruch von Marihuana, der einem Nachbarn im Treppenhaus in die Nase stieg – und der schließlich dafür sorgte, dass die Polizei in einem Keller der Arcadia-Passage eine illegale Cannabis-Plantage entdeckte.

 In einem Keller der Arcadia-Passage hat die Polizei eine Cannabisplantage entdeckt.

In einem Keller der Arcadia-Passage hat die Polizei eine Cannabisplantage entdeckt.

Foto: Ronald Friese

Entsprechende Informationen des GA bestätigte die Polizei am Montag. Verdächtigt werden ein 20-Jähriger und sein 26-jähriger mutmaßlicher Komplize.

Nachdem der Anwohner die Polizei informiert hatte, fuhren die Beamten zu der Passage an der Koblenzer Straße. Sie bemerkten den Geruch ebenfalls und beantragten einen Durchsuchungsbeschluss, den ein Richter erließ. Als ein Schlüsseldienst den verschlossenen Keller öffnete, wurde der Verdacht bestätigt: 16 Pflanzen waren in dem Keller angebaut worden. Wären diese geerntet worden, hätte man ungefähr 600 Gramm Marihuana erhalten, sagte ein Polizeisprecher.

Doch soweit kam es nicht. Neben den Pflanzen fanden die Beamten in dem Keller 500 Gramm der Droge. Doch das war nicht alles. Nach GA-Informationen gab es in dem Raum eine Reihe von Utensilien, allesamt typisch für den Anbau und die Ernte von Cannabis. Darunter ein Lüfter, ein Ventilator, Dünger und eine Feinwaage. Die Spuren wurden gesichert, die Auswertung des Materials dauert noch an. Der 20-Jährige hüllt sich in Schweigen. Das Duo ist der Polizei bisher noch nicht aufgefallen.

Es ist nicht die erste Cannabis-Plantage, die die Polizei in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis entdeckte. Anfang April wurden zwei Bonner angeklagt, die in einem Haus an der Markusstraße in Troisdorf eine professionelle Marihuanazucht betrieben haben sollen. Ebenfalls auf der Anklagebank wird ein 28-Jähriger sitzen – wegen Beihilfe.

Wie berichtet, wurde die Plantage im April 2015 von der Polizei aufgedeckt. Auch in diesem Fall hatten Anwohner die Beamten alarmiert, weil sie Cannabisgeruch wahrgenommen hatten. Bei der Durchsuchung entdeckten die Ermittler 240 erntereife Pflanzen, vier Kilogramm Marihuana, Waffen und 11.500 Euro.

Hochprofessionelle Cannabis-Plantage

Am 22. April 2015 nahmen Beamte Drogendealer in Bornheim-Walberberg hoch, die dort in einem Haus eine hochprofessionelle Cannabis-Plantage mit 1475 Pflanzen errichtet hatten. Der Verkaufswert dieser Menge, die jedoch nicht mehr in den Handel kam, liegt bei etwa 240.000 Euro. Mehrere tausend Euro und die technische Ausrüstung wurden bei der Razzia sichergestellt. Bei einem der Männer wurde im September 2015 eine weitere Plantage in einem Haus in Lohmar entdeckt. Die Dealer wurden vom Bonner Landgericht zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.

Im Januar 2015 flog eine Cannabis-Plantage auf, weil es im Dachstuhl des Hauses brannte. Dort hatte der Bonner Marihuana angebaut, und dafür offenbar ein Stromkabel durch die Wohnzimmerdecke in den Speicher verlegt. Dies war vermutlich die Ursache für das Feuer. Als Brandermittler das Haus untersuchten, wurden sie stutzig: Zunächst entdeckten sie eine kleine Menge Marihuana, bei der anschließenden Durchsuchung fanden sie dann in einer Ledertasche knapp ein Kilogramm der Droge.

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