Endenicher Straße Cafémeile belebt Endenich

Endenich · In der Endenicher Straße haben sich mehrere Cafés angesiedelt und verleihen dem Viertel ein kosmopolitisches Flair. Kleine Cafés, die nicht nur einen guten Mokka servieren, überzeugen durch ein ganz besonderes Ambiente.

In Barcelona gehören sie ganz selbstverständlich zum Stadtbild. Ebenso in London, Venedig oder Mailand. Und jetzt eben auch in Endenich: Kleine Cafés, die nicht nur einen guten Mokka servieren, sondern die auch durch ein ganz besonderes Ambiente überzeugen. Der „Coffee-to-go“ hat dort nichts verloren.

Vielmehr wird in den urig eingerichteten Lokalen eine gepflegte Kaffeepause zelebriert. Kleine Auszeiten vom Alltag eben. Dieses Konzept greift auch in der Endenicher Straße. Denn neben der bekannten Kulturmeile hat sich parallel dazu eine ganz besonderen „Genussmeile“ entwickelt. Auf einem kleinen Teilstück zwischen Pastorats- und Frongasse haben sich vier ganz unterschiedliche Cafés angesiedelt.

„In Barcelona gibt es eben eine ganz besondere Kaffeekultur“, sagt Miguel Moreno. Er muss es wissen, schließlich stammt er von der iberischen Halbinsel. Unter dem Namen „Kurt“ hat er die Methode der spanischen Kaffeeröstereien nach Bonn gebracht. Nach dem ersten Geschäft im Zentrum von Poppelsdorf erfolgte vor zwei Monaten eine weitere Eröffnung in Endenich. Schon vor der Tür wird der Gast in eine andere Welt entführt. Möbel im Vintage-Stil, eine Puppenwiege, die mit Blumen bepflanzt wurde, Tische und Stühle, die Geschichten erzählen.

Die Einrichtung besteht ausschließlich aus Unikaten längst vergangener Zeit. Für die Theke wurde eine alte Anrichte aus Großmutters Wohnzimmer umgebaut. „Unsere Einrichtungsstücke finden wir in Holland und Belgien“, erklärt Moreno. Während er in Poppelsdorf eher die Laufkundschaft anspricht, kann er sich in Endenich auf seine Stammgäste verlassen. „Die wissen, was sie bei uns bekommen“, sagt er. Denn neben dem Kaffee, den „Kurt“ selbst röstet, gibt es Frühstück, Kuchen und natürlich spanische „Bocadillos“. „Aber das Beste ist und bleibt unser Kaffee“, betont er.

„Wir bringen wieder Leben in die Bonner Kaffeeszene“

Ein ähnliches Konzept verfolgt auch Jimmy Ng, der nur wenige Meter weiter seit einem Jahr ins „Brews Lee“ einlädt. Auch dort gibt es in Sachen Einrichtung nichts von der Stange. Bei ihm stehen alte Schulstühle an einem kleinen Tisch, wurden im schmalen Innenbereich Sitzbänke aus unbehandelten Brettern gezimmert. „Mit unserem Café hauchen wir wieder Leben in die Bonner Kaffeeszene“, sagt Ng.

Espresso, Cappuccino, Cortado, Flat White, Handfilter, im Brews Lee wird für jeden Kaffeeliebhaber das passende Getränk – wie der Name schon sagt – frisch gebrüht. Sein Credo: „Wir mahlen frisch – und zwar Kaffee für Kaffee. Bei uns gibt es keine Vorratsmahlung und schon gar keine Kapseln. Denn nur so erhält man das volle Aroma – das sieht man und das schmeckt man“, verspricht er. Auch er kann sich über sein Endenicher Publikum nicht beklagen. „Wir sind seit einem Jahr hier und sind bisher wirklich zufrieden.“

In der Bäcker- und Konditorei Klein geht es hingegen traditioneller zu. Kleine Kaffeehaustische mit passenden Stühlen laden zur Pause mit Blick auf das Geschehen vor der Tür ein. Die Theke bietet eine große Auswahl an süßen sowie herzhaften Snacks an. „Endenich ist für uns ein guter Standort“, sagt Armin Klein. „Unsere Kunden wissen unser traditionelles Angebot zu schätzen.“

Seit vielen Jahren ist das „Fontanella“ eine gute Adresse wenn es um Eisspezialitäten und Kaffee geht. Seit 2014 gehört Karim Gregni zu den Chefs hinter der Theke. „Wir können nicht klagen, wir sind mit dem Standort Endenich sehr zufrieden“, sagt er. Zwar haben vor Jahrzehnten die Italiener die Kaffeebarkultur nach Deutschland gebracht und hierzulande die ersten Espressi serviert. Dennoch: „Ich gehe hin und wieder in die anderen Cafés“, sagt er. „Die machen wirklich einen guten Kaffee.“ Ein besseres Lob können sich seine Konkurrenten wohl nicht wünschen.

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