Restaurants in Bonn Burger-Boom in der Bundesstadt

BONN · Nicht nur die Kette „Hans in Glück“ investiert in Bonn. Es gibt zahlreiche individuelle Burgergrills. Viele Restaurants setzen auf moderne Einrichtung und regionale Produkte. Vegetarische Varianten sind Standard.

Wie viele Hackfleischbrötchen kann eine Stadt essen? Der Burger-Trend in Bonn ist ungebrochen, in der vergangenen Woche hat die Kette „Hans im Glück“ nach dem Burgergrill in Poppelsdorf eine zweite Filiale am Konrad-Adenauer-Platz in Beuel aufgemacht. Am Friedensplatz in der Innenstadt wird zurzeit das dritten „Hans im Glück“-Haus umgebaut, einen genauen Eröffnungstermin wollte das Unternehmen noch nicht nennen.

Doch es gibt nicht nur Ketten. Bei Addi Plonka im Kult-Imbiss Lenné-Snack steht der Hamburger schon seit der Eröffnung vor 31 Jahren auf der Speisekarte. „Zum Hauptgericht ist er erst in den vergangenen drei, vier Jahren geworden“, berichtet Plonka, der seine zahlreichen Kreationen in einem eigenen Burger-Blog präsentiert.

Auf neue Idee kommt er durch die Kunden. „Viele essen immer noch gerne ein Hawaischnitzel, jetzt machen wir eben einen Hawai-Burger“, sagt Plonka. Studenten aus Asien, die besonders gerne Eier essen, haben ihn dazu angeregt, ein Spiegelei mit ins Burgerbrötchen zu packen. Ab 18 Uhr läuft im Lenné-Snack der Fitnessburger gut. „Viele verzichten abends auf Kohlenhydrate, deshalb gibt es den Hamburger eben ohne Brötchen, nur mit Fleisch und Salat“, so der Imbissbetreiber.

Brotloses gehört für viele Bonner Anbieter ebenso zum Alltag wie vegetarische und vegane Burger. Der Klassiker besteht aus Rinderhack im Brötchen. Woher der Begriff Hamburger kommt, dazu gibt es unterschiedliche Theorien. In einem US-amerikanischen Kochbuch von 1842 taucht der Begriff Hamburger für ein Steak aus Rinderhackfleisch „nach Hamburger Art“ auf, benannt nach der deutschen Stadt.

Der Burger-Boom hat auch die Kochschulen des Bonner Fernsehkochs Klaus Velten erreicht. „Der klassische Burger kommt natürlich vom Grill“, sagt Velten. Tipps für Selbergriller gibt es im Kursus „Richtig gute Burger“ im Kochatelier in Sankt Augustin mit Garnelen und Dry Aged Beef. Velten findet, dass es zu viele Burgerläden gibt, weiß aber auch: „Die gehobene Systemgastronomie ist die Gastronomie der Zukunft.“ Der Profikoch bevorzugt den klassischen Cheeseburger, aber bitte nicht zu groß. „Ich komme sonst aus den Läden raus und bin platt.“

Unter den GA-Lesern, die sich via Facebook gemeldet haben, gibt es unterschiedliche Favoriten, Cowboys Burger und Burgermanufaktur werden oft genannt. Aber die Fangemeinde reist durchaus in die Umgebung, zur „Fetten Kuh“ nach Köln, zur „Burgermeisterei“ nach Bad Honnef oder zum Foodtruck von "Lieblingsburger" samstags auf dem Rewe-Parkplatz in Oberpleis. „Einen Burger muss man mit der Hand essen können, mit Messer und Gabel geht gar nicht! Von daher der beste und saftigste Burger bei Hans im Glück! Ansonsten ganz ehrlich – McDonald's“, schreibt einer.

Der amerikanische Fastfood-Riese hat durchaus etwas mit dem aktuellen Burger-Boom zu tun, findet Thorsten Hellwig, Pressesprecher des Gaststättenverbands Dehoga NRW. „McDonald's hat viele geprägt, der Burger ist positiv besetzt“, sagt er. Jetzt gebe es eine neue Übersetzung, weg vom klassischen Fastfood, hin zu nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Produkten.

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