Sportlich gegen das Müll-Problem Bunter Kreis startet "Plogging"-Aktion im Bonner Hofgarten

Bonn · Joggen und dabei Müll sammeln: Dieser neue Trend aus Schweden heißt "Plogging". Der Bunte Kreis will die Kombination aus ökologischer Aktion und Sport jetzt nach Bonn tragen.

„Alle wollen irgendwie Sport machen, und da ist es doch besonders charmant, wenn man Sport mit einer guten Sache verbinden kann“, sagt Inka Orth. Der spezielle Sport, für den die Vorsitzende vom Bunten Kreis wirbt, heißt „Plogging“, kommt aus Schweden, erobert gerade deutsche Städte von Hamburg bis München und dreht sich um Müll.

Abfall ist überall auf Wiesen, Gehwegen oder an Parkbänken zu finden. Schwedische Jogger fingen an, den Müll beim Laufen zu sammeln. Aufheben heißt im Schwedischen plocka upp. Mit Jogging kombiniert entsteht das Wort „Plogging“, was wiederum auch die Kombination aus ökologischer Aktion und Sport bedeutet. Was Orth so charmant für die gute Sache findet, ist die Idee, den gesammelten Müll zu versilbern: Der wird aufgewogen und ein Sponsor zahlt dafür an den Bunten Kreis Rheinland, der mit den Spenden chronisch, krebs- und schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen sowie Frühgeborenen und deren Familien hilft und sie unterstützt.

Zum ersten „Plogging“ in Bonn trafen sich am Montag rund 20 Aktive am Spielplatz im Hofgarten. Ausgestattet mit orangefarbenen Müllsäcken und Handschuhen von Bonnorange und verfolgt von einem elektrobetriebenen Fahrzeug der RKG Markenwelt, dem Sponsor der Plogging-Premiere in Bonn, machte sich die Gruppe auf den Weg in Richtung Alter Zoll.

„Vor lauter Müll kommt man gar nicht zum Laufen“, waren sich Carina Wolf (29) und Carmen Körte (24) einig, die sich spontan zum Mitmachen entschieden hatten. Lene Stelgens, die mit ihrer vierjährigen Tochter Luise an der Aktion teilnahm, fand, dass es eine „total gute Sache ist. Als Mutter von zwei Töchtern habe ich auch eine gewisse Verantwortung, Umweltbewusstsein vorzuleben.“

Müll aufzuheben und zu entsorgen hält sie auch außerhalb der Plogging-Aktion für selbstverständlich. Umso erschreckender ist es für sie, gerade auf dem und rund um den Spielplatz des Hofgartens so viele weggeworfene Zigarettenkippen und Kronkorken zu finden. Tochter Luise hat allerdings große Freude daran, mit ihrer Müllzangen, jeden einzelnen Zigarettenstummel in die von ihrer Mutter aufgehaltene Mülltüte zu balancieren.

Die 30-Jährige Natascha aus Bonn wollte „schon immer mal anfangen“, den Müll um sich herum aufzusammeln. Als Freundin Hanna Wolf (29) sie auf das Plogging aufmerksam machte, war sie sofort dabei. „Es tut gut, selber ein bisschen etwas gegen die Umweltverschmutzung zu unternehmen“, sagt sie.

Wer es ihr gleichtun möchte, kann das ab sofort jeden ersten Montag im Monat. Das nächste Plogging startet am 8. Mai um 18 Uhr auf dem Spielplatz des Hofgartens.

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