Feuerwehreinsatz in Bonn Brandermittler suchen nach Ursache für Feuer am Hauptbahnhof

Bonn · Aufgrund eines Brands mussten am Dienstagabend Teile des Bonner U-Bahnhofs evakuiert werden. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an.

Nach dem Brand im U-Bahnhof in Bonn am Dienstagabend steht noch nicht fest, wie es zu dem Feuer gekommen ist. Brandermittler der Polizei untersuchen derzeit die Ursache, teilte Polizeisprecher Frank Piontek am Mittag auf GA-Anfrage mit. Ein Ergebnis der Untersuchung sei voraussichtlich erst am Donnerstag zu erwarten. In einem Technikraum war ein Dehnungsfugenbrand ausgebrochen, die U-Bahn-Station musste teilweise evakuiert werden.

Wie die Feuerwehr am Mittwochmorgen mitteilte, hätten im Bereich der dortigen Baustelle tagsüber Trenn- und Flexarbeiten stattgefunden. Unklar ist noch, ob diese ursächlich für den Brand der Dehnungsfugen waren.

Martin Haselbauer, Sprecher der Bonner Feuerwehr, erklärte, dass solche Dehnungsfugen zwischen massive Bauteile verbaut werden, unter anderem um Spannungsrisse vorzubeugen. In diesen Fugen werde auch Isoliermaterial verarbeitet, "damit der Bau dicht und abgeschlossen ist", so Haselbauer weiter. Auch im Baustellenbereich des Bonner Lochs sei dieses Material verarbeitet worden.

140 Wehrleute im Einsatz

Die Feuerwehr war zu einem Großeinsatz ausgerückt – es galt stadtweite Alarmierung für alle Feuerwehren. Gegen 19.50 Uhr hatte in der Thomas-Mann-Straße aufgrund einer Rauchentwicklung eine Brandmeldeanlage Alarm geschlagen. Da das Ausmaß zunächst nicht ersichtlich war, wurden umgehend weitere Einheiten alarmiert. Insgesamt waren rund 140 Wehrleute im Einsatz.

Bei der Suche nach dem Brandherd kam schnell der Verdacht auf, dass es sich um einen Dehnungsfugenbrand handeln könnte. Wie sich laut Feuerwehr herausstellte, haben tatsächlich Dehnungsfugen in einem Technikraum gebrannt. Der betroffene Technikraum befand sich nahe des Bonner Lochs und damit am anderen Ende des U-Bahnhofs. Mit Atemschutzgeräten gingen die Wehrleute gegen den Brand vor, löschten diesen und entrauchten schließlich den betroffenen Bereich.

Gleise waren gesperrt

Der Feuerwehreinsatz hatte erhebliche Auswirkungen auf den Bus- und Bahnverkehr. Durch die zunehmende Rauchentwicklung musste der Stadtbahnverkehr auf den Gleisen 1 und 3 eingestellt werden. Alle Fahrten fanden über Gleis 2 und 4 statt. Laut SWB-Pressesprecher Werner Schui waren die beiden Gleise durchgehend befahrbar, die Bahnen von Gleis 1 und Gleis 3 wurden darauf umgeleitet.

Auch der oberirdische Bahnverkehr war massiv betroffen. Die Straßenbahnlinien 61 und 62 konnten die Thomas-Mann-Straße nicht passieren. Die Busse fuhren wegen der Sperrung der Thomas-Mann-Straße zudem die Ersatzhaltestelle auf der Rabinstraße an und die Linien 602/604/605 Richtung Bonner Norden konnten die Haltestelle Friedensplatz nicht bedienen. Die Einschränkungen wurden am späten Dienstagabend wieder aufgehoben.

Am vergangenen Donnerstag, 14. Dezember, hatte es ebenfalls in Nähe des Bonner Lochs schon einmal einen Alarm mit größerer Rauchentwicklung gegeben. Dort hatte es sich nach erster Auskunft der Leitstelle jedoch um brennendes Papier im Toilettenbereich gehandelt. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Bränden besteht nach Angaben der Feuerwehr nicht.

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