Streit vor Gericht Bonner soll Finderin seines Hundes geschlagen haben

Bonn · Ein Bonner Handwerksmeister muss sich vor dem Bonner Amtsgericht behaupten. Ihm war der Hund entlaufen. Der Finderin soll er auf offener Straße ins Gesicht geschlagen haben.

 Das Bonner Amtsgericht beschäftigt sich mit dem Fall.

Das Bonner Amtsgericht beschäftigt sich mit dem Fall.

Foto: dpa

Es sollte nur ein schneller Stopp auf dem Parkplatz am Frankenbad werden und seinem kleinen Yorkshire-Terrier Erleichterung bringen. Aber die kurze Pinkelpause soll Hund „Floh“ (Name geändert) zu einem folgenreichen Ausflug genutzt haben, die den Hundebesitzer jetzt auf die Anklagebank des Bonner Amtsgerichts bringt, wie Sprecherin Gabriele Wester bestätigte. Demnach soll der Inhaber eines großen Bonner Handwerksbetriebs die Finderin des entlaufenen Hundes mit der flachen Hand geschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 64-Jährigen Körperverletzung vor.

Der hundsgemeine Streit ereignete sich laut Anklage vor fast genau einem Jahr, am 16. August 2017 gegen 13.15 Uhr: Der kleine Terrier, der den Kindern des Angeklagten gehören soll, nutzte offenbar seine Freiheit nicht nur zum Pinkeln, sondern gleich auch zu einem Spaziergang: Unbeirrt entfernte er sich vom Auto, steuerte zum vierspurigen Kaiser-Karl-Ring, lief ohne Leine bei Rot über den Fußgängerüberweg und einer Frau zwischen die Beine.

Die 38-Jährige hob das Tier auf. In diesem Moment traf sie auf den Handwerksmeister. Der 64-Jährige war, als „Floh“ verschwunden blieb, aus dem Auto gestiegen und mit seinem zweiten Hund, einem Labrador, auf die Suche gegangen. „Das ist mein Hund“, soll er sogleich unmissverständlich der Dame mit dem entlaufenen „Floh“ auf dem Arm gesagt haben. Die 38-Jährige zögerte auch nicht und setzte das Tier sofort ab. Aber der Terrier soll „völlig verstört und verängstigt reagiert“ haben; auch sei er keineswegs zu seinem Besitzer gelaufen. Daraufhin soll die Finderin misstrauisch geworden sein und daraus geschlossen haben, dass der Terrier keinesfalls dem Mann gehören könne.

Finderin ließ das Tier vor Schreck fallen

Folglich nahm sie „Floh“ wieder auf den Arm. Der Handwerksmeister jedoch wurde ärgerlich, soll zornig gestikuliert und gebrüllt haben. Als die 38-Jährige sich umdrehte und mit dem Tier wegzugehen schien, kam es zu dem unerwarteten Schlag. Die derart hart gerügte Finderin ließ das Tier vor Schreck fallen. Der Handwerksmeister soll sich das Tier sofort geschnappt und ins Auto gebracht haben.

Aber der Zorn des 64-Jährigen war so groß, dass er zurückkam und sich noch mit Zeugen des handfesten Streits anlegte. Die Finderin nutzte die Gelegenheit, den Angeklagten zu fotografieren und notierte sich auch sein Kennzeichen.

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