Tradition des Heimbrauens Bonner gründen Brau-Verein

Bonn · Bonner führen die Tradition des Heimbrauens nun als Verein fort. Sogar ein Weltmeister ist im neu gegründeten Brau-Verein mit dabei.

 Der Bonner Heimbrauerverein: Mit dabei Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt (vordere Reihe, links) und Vereinsgründer Thoma Kremer (rechts daneben).

Der Bonner Heimbrauerverein: Mit dabei Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt (vordere Reihe, links) und Vereinsgründer Thoma Kremer (rechts daneben).

Foto: Privat

Das Heimbrauen hat in Europa und auch in Bonn eine lange Tradition. Am heimischen Herd brauten Frauen lange das Bier, dessen Herstellung zur eigenen Verwendung Ausgangspunkt der deutschen Bierkultur war. Die Tradition des Heimbrauens geriet aber mehr und mehr in Vergessenheit, in den Fokus rückte der Konsum. Er verdrängte die Produktion im kleinen Stil.

Durch die zunehmende Industrialisierung und den Einfluss der Gesetzgebung wurde das Heimbrauen zu Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu eingestellt. Die Rückbesinnung auf die lange Historie des Brauens brachte in Internetforen viele Gleichgesinnte zusammen, um Erfahrungen und Rezepte auszutauschen. Unter ihnen auch zehn Heimbrauer aus verschiedenen Nationen: Sie gründeten den Bonner Heimbrauverein e.V..

Der Verein ist auch ausgesprochen stolz, mit Stephan Hilbrandt den aktuellen Biersommelier-Weltmeister in seinen Reihen zu haben. Es wuchs eine Gemeinschaft, deren Mitglieder sich gegenseitig aushelfen und unterstützen, beratschlagen und informieren. In monatlichen Stammtischen werden Biere und Braustile weiterentwickelt und gefachsimpelt.

Erhalt und die Weiterführung einer Tradition

„Die alleinige Zweckmäßigkeit des Brauens in den eigenen vier Wänden ist einer Passion für den Erhalt und die Weiterführung einer Tradition gewichen, an die wir Bonner Heimbrauer anknüpfen wollen, um ein Verständnis des Bieres als Kulturgut zu erhalten und zu vermitteln“, sind sich die Mitglieder einig. Es werden Biere gebraut, die süß, herb, spritzig, fruchtig und vollmundig sind und unfiltriert bleiben.

Studenten, Arbeiter und Akademiker schufen damit eine Institution, die sich für den Erhalt der Brautradition in den eigenen vier Wänden einsetzt. Der von Sommelier Thomas Kremer gegründete Verein versteht sich als offene Gruppe, in der jeder willkommen ist – zum Schnuppern oder als festes Mitglied. Um den Kreis zu vergrößern, ist im April nächsten Jahres ein Braufestival geplant, bei dem Bonner und Gäste auch probieren und sich informieren können.

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