Umgestaltung Bonner gestalten Areal um den Alten Zoll

BONN · Die Stadt lädt Bürger ein, sich an den Planungen für das Gebiet zwischen Stockentor und Alter Zoll aktiv zu beteiligen.

Die Idee kam offenkundig an – mehr als 30 Bürger hatten sich am Samstagmorgen im Universitätsclub an der Konviktstraße eingefunden, um einen ganzen Tag lang an einer Ideenwerkstatt mitzuwirken. Es ging um die Aufwertung des Bereiches zwischen Stockentor und Alter Zoll. Das Areal soll in den kommenden Jahren umgebaut und gestalterisch aufgewertet werden.

Till Schüler, der die Moderation übernommen hatte, hieß die Teilnehmer willkommen. Diplomingenieur Joachim Naundorf vom beauftragten Berliner Planungsbüro A24 erläuterte seine Vorentwurfsplanung. Wichtigste Bestandteile der Umgestaltung sind der Ausbau einer großzügigen Wegeverbindung vom Stockentor bis zum Alten Zoll, die Verlegung der Ampel in Richtung Universitätsgebäude sowie die Schaffung eines barrierefreien Zugangs von der Rheinpromenade bis zum Stadtgarten mit einem Aufzug.

Man habe bereits 2008 den Wettbewerb gewonnen, sagte Naundorf. Dieser habe sich allerdings auf ein größeres Areal bis zur Beethovenhalle bezogen. Nun stünden aktuell Fördermittel zur Verfügung, weshalb man den Rahmen der Vorentwurfsplanung angepasst habe, sagte Naundorf. Die Maßnahmen sollen nun im kommenden Jahr fertig geplant und 2019 umgesetzt werden, damit das Projekt pünktlich zum Beethovenjahr 2020 abgeschlossen werden könne. Neben Naundorf standen noch Dieter Fuchs und Kirsten Sump vom Amt für Stadtgrün, Kerstin Hemminger vom Stadtplanungsamt und Katrin Bisping von der Unteren Denkmalbehörde sowie weitere städtische Mitarbeiter den Bürgern als Ansprechpartner zur Verfügung. Anschließend ging es zu einem gemeinsamen Rundgang durch den Stadtgarten, wo die Pläne erläutert wurden.

Aufzug für Gehbehinderte

Es liege ihm ganz besonders am Herzen, dass man die Konviktstraße, die bisher über eine Rampe die Stadt mit dem Rhein verbinde, in die Planungen einbeziehe, sagte Sigurd Trommer. Der stellvertretende Vorsitzende des an der Konviktstraße ansässigen Universitätsclubs und ehemalige Bonner Stadtbaurat betonte, dass man ja quasi als Vorarbeit bereits den Club mit dem kleinen Park und der historischen Mauer sowie das alte Oberbergamt und Alter Zoll saniert habe. Da sei die Konviktstraße der nächste logische Schritt in der gesamten Planung, so Trommer.

Nicht barrierefrei ist die Verbindung zum Rhein ein Stück weiter südlich: Die Treppe, die das Brassertufer und die Adenauerallee verbindet, soll Teil der neuen Achse werden, die die Stadt zum Rhein hin öffnen soll. An diesem neuralgischen Punkt sei deshalb ein Aufzug geplant, der Gehbehinderten ermöglichen soll, die neue Verbindung ebenfalls zu nutzen. An diesem Punkt wurde aber auch ein Anliegen vieler Teilnehmer deutlich: In der letzten Zeit seien dort viele Angsträume entstanden, sagte Thomas Steinkamp, der sich wie viele andere nun sehr darüber freut, dass die Stadt näher an den Rhein rücken soll. Ein weiterer neuralgischer Punkt ist die marode Bruchsteinmauer oberhalb des Biergartens: Hier sehen die Planungen den Ersatz durch eine stabilere Betonmauer mit integrierten Sitzgelegenheiten vor. Auch soll die Nutzung für die Boulespieler erhalten bleiben, die dort oft Turniere austragen.

Nach dem Rundgang diskutierten die Teilnehmer an drei Thementischen zu den Punkten „Wegebeziehungen“, „Aufenthaltsqualität und Nutzung“ sowie „Vegetation und Grüngestaltung“ weiter. Ihn habe insbesondere die angenehme Arbeitsatmosphäre und das geringe Konfliktpotenzial gefreut, äußerte sich Moderator Schüler nach der Veranstaltung. Die Ergebnisse sollen in die weitere Planung einfließen, die Anfang 2018 präsentiert wird.

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