Rigal’sche Wiese Bonner Weihnachtscircus begeistert 1500 Zuschauer

Bonn · Mit einem spektakulären Programm bringt der Bonner Weihnachtscircus sein Publikum zum Staunen. Mit 1500 Karten war die Premiere so gut wie ausverkauft. Die Veranstalter sind zurfrieden – auch mit dem neuen Standort in Bad Godesberg.

Mit etwa 1500 verkauften Eintrittskarten war die Premiere des Weihnachtscircus auf der Rigal’schen Wiese nahezu ausverkauft. „Es sind ganz einfach zwei Zutaten, die den Erfolg der Veranstaltung ausmachen“, sagte Pressesprecher Markus Lenz. „Erstens ist der Zirkus tatsächlich nur an Weihnachten zu sehen, und zweitens, vielleicht noch wichtiger: Er bietet ein traditionelles Zirkusprogramm.“

Während viele der größeren und kleinen Unternehmen versuchen, ihrem Publikum eine poetisch romantische Vorstellung zu bieten, die sich dem Erfolgsrezept des von André Heller und Bernhard Paul ins Leben gerufenen Circus Roncalli annähert, wo der Zirkusbesuch zu einem nostalgischen Gesamtkunstwerk wird, setzt der Weihnachtscircus der Bonner Fischer-Familie auf klassische Artistenkunst.

„Es war einfach wunderschön“, sagte Maria Koll aus Bad Honnef, die mit ihren erwachsenen Enkeln Carolin und Sonja zum ersten Mal den Weihnachtscircus besuchte. Dagegen war die junge Familie Schultes mit Finn (5) und Lea (7) aus Hennef schon im dritten Jahr im Grand Chapiteau, dem großen Weichnachts-Zirkuszelt. Alle vier waren ganz begeistert. Vor allem auch, dass sie diesmal trockenen Fußes die Manege erreichten.

„Im letzten Jahr sind wir noch im Matsch versunken“, erinnerte sich Vater Manuel Schultes an den etwas unglücklich gewählten Wiesenplatz in Pützchen. Sechs Wochen hatte dort der Abbau des 42 Meter breiten und 21 Meter hohen Zeltes gedauert. Immer wieder mussten die im Schlamm steckengebliebenen Zugfahrzeuge zeitaufwendig befreit werden.

So ist der Zirkus, nachdem er wegen des Umbaus der Beethovenhalle seinen angestammten Platz dort nicht mehr einnehmen konnte, sehr zufrieden mit dem Standort auf der Rigal’schen Wiese in Bad Godesberg.

Auch wenn Zirkusdirektor Manuel Fischer (37), der das Unternehmen bereits in der dritten Generation führt, großen Wert auf ein traditionelles Zirkuserleben legt, hat sich vor und hinter der immer noch mit Sägespänen abgedeckten Manege, einiges getan. Wo früher nur ein Kassenhäuschen stand, wird der Besucher heute von einem weihnachtlichen Lichtermeer empfangen, dass sich unter dem Dach eines großen Vorzeltes fortsetzt, in dem man sich an Wagen mit Süßem, Gegrilltem oder Getränken aller Art versorgen. Bunt kostümierte Artisten, die zwischen den Besuchern umherwandeln, steigern bereits mit Leuchtstäben und kleinen Kunststücken die Vorfreude auf das gut zweistündige Programm.

Während der Zirkusdirektor zusammen mit dem Regisseur der Premiere, dem aus der Schweizer Zirkus-Dynastie Knie stammenden Louis Knie Senior, vom dunklen Eingangsbereich des Chapiteaus aus das Treiben in der Manege kritisch beobachtete, spielte die vierköpfige Zirkuskapelle ein Weihnachtspotpourri im noch abgedunkelten Zirkusrund. Dann fiel ein Lichtstrahl auf die Moderatorin und Sängerin Janna, die im knappen und funkelnden Glitzerkleid mit „It’s Christmas“ singend, die Show eröffnet.

In achtzehn Nummern löst Fischer sein Versprechen, Zirkustradition zu zeigen, ein. Die Zuschauer, unter denen sich mehr als die Hälfte Kinder und erstaunlich viele Jugendliche befanden, applaudierten begeistert. Der traditionelle Zirkus schlug an diesem Abend die High-Tech-Konkurrenz von Fernsehen, Kino oder manchem Vergnügungspark. Da wurde über Seile gesprungen oder mit ihnen unter der Zirkuskuppel atemberaubende Artistik geboten. Ponys und Schimmel wirbelten die Manege auf, Jongleure verblüfften mit ihrer Fingerfertigkeit genauso wie der vornehm gekleidete Taschendieb oder die Basketballer, die auch für die Telekom-Baskets eine Bereicherung sein könnten, wenn es um den Showeffekt geht, noch aus mehreren Saltos heraus den Korb zu treffen.

Todesmutig beherrschten die kolumbianischen „The Gerlings“ ihre Riesenräder, und in überaus ästhetisch anzusehenden Figuren schienen Artisten sich mühelos zu heben und durch die Luft zu wirbeln. Nicht nur für Kinder boten die minimalistisch zu nennenden Zwischenspiele von Clown André die notwendigen Erholungsphasen. Am 31. Dezember beschließt der Weihnachtscircus mit einer großen Silvestergala sein Gastspiel in Bonn.

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