Prozess vor dem Bonner Landgericht Bonner Taxifahrer soll Kundin vergewaltigt haben

Bonn · Ein 39-jähriger Taxifahrer soll im September vergangenen Jahres seinen Fahrgast, eine 50-jährige Frau, vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft klagt den vierfachen Vater an.

 Ein Taxifahrer steht vor Gericht.

Ein Taxifahrer steht vor Gericht.

Foto: Benjamin Westhoff

Ein Taxifahrer soll am 22. September vergangenen Jahres einer 50-jährigen Frau in seinem Taxi mit der Tötung ihres Schoßhundes gedroht und sie vergewaltigt haben. Nun hat die Bonner Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Vater von vier Kindern erhoben. Demnächst muss sich der 39-Jähriger wegen Vergewaltigung vor dem Bonner Landgericht verantworten, wie dessen Sprecher Tobias Gülich mitteilte.

Der Anklage zufolge hatte die Frau ihren Freund in Kessenich besucht und stieg mit ihrem kleinen Hund um 22 Uhr in das Taxi des 39-Jährigen, um sich nach Hause in den Norden der Stadt bringen zu lassen. Doch nach einem Stopp an einer Tankstelle, bei dem die Frau noch Getränke kaufte, soll er ihr plötzlich gedroht haben: „Wenn du nicht willst, dass deinem Hund was passiert, dann tust du, was ich sage.“ Der Anklage zufolge war der Hund der 50-Jährigen nicht von der Art, sein Frauchen zu beschützen.

Taxifahrer streitet alles ab

An einem Supermarkt hielt der 39-Jährige schließlich laut Anklage an und forderte sie auf, Kondome zu kaufen. Seiner Forderung soll er mit der erneuten Drohung, sonst mache er ihren Hund „platt“, Nachdruck verliehen haben. Also tat sie laut Anklage, wie ihr geheißen. Anschließend soll der Angeklagte mit seinem Taxi auf einen Parkplatz in der Nähe des Römerbads gefahren sein und die Frau aufgefordert haben, ihre Hose auszuziehen. Als sie sich laut Anklage jedoch weinend weigerte, drohte er ihr erneut und zwang sie zum Oralverkehr.

Anschließend fuhr er sie nach Hause. Die 50-Jährige flüchtete sich laut Anklage in ihre Wohnung und rief die Polizei an. Der 39-Jährige wurde noch in der Nacht von den Beamten ausfindig gemacht und gefasst.

Der Familienvater aber bestreitet die Tat nicht nur, sondern behauptet den Ermittlern zufolge sogar: Es sei genau anders herum gewesen. Denn in Wahrheit habe die Frau ihn bedrängt und während der gesamten Fahrt in seinem Taxi anzügliche Bemerkungen gemacht und eindeutig Sex von ihm gewollt. Doch dazu sei es nicht gekommen.

Die Staatsanwaltschaft ist der Anklage zufolge jedoch davon überzeugt, dass die 50-Jährige die Wahrheit sagt, zumal es entsprechende Indizien gebe.

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