Jubiläumsfeier im Varieté-Theater GOP Bonner Spendenparlament feiert zehnjähriges Bestehen

BONN · Das Bonner Spendenparlament kann auf erfolgreiche zehn Jahre zurückblicken. Die Parlamentarier feierten das runde Jubiläum im Varieté-Theater GOP mit mehr als 200 Gästen.

 Rhythmus pur: Neben einer Talkrunde durften die Besucher ein hochkarätiges Unterhaltungsprogramm genießen.

Rhythmus pur: Neben einer Talkrunde durften die Besucher ein hochkarätiges Unterhaltungsprogramm genießen.

Foto: Westhoff

Zu seinem zehnten Geburtstag ist das Spendenparlament ins Regierungsviertel zurückgekehrt: Bereits bei seiner ersten Sitzung nach der Gründung im Jahr 2008 waren die Parlamentarier am 7. März 2009 im ehemaligen Plenarsaal des Bundestages im Alten Wasserwerk zusammengekommen. Direkt vis-à-vis dem alten Bundestagsgebäude – im Varieté-Theater GOP – begingen die Parlamentarier nun das runde Jubiläum gemeinsam mit Oberbürgermeister Ashok Sridharan, dem stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten Joachim Stamp und vielen weiteren Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft.

„Wer am Samstag im Alten Wasserwerk war, hätte glauben können, dass Bonn wieder Hauptstadt sei“, zitierte die Vorsitzende der Organisation, Sibylle Becker, mit sichtlichem Stolz den General-Anzeiger vom 7. März 2009. Die 2700 Euro für drei Projekte, die damals zusammengekommen waren, hat das Parlament inzwischen locker getoppt. Bereits eine halbe Million Euro an Spendengeldern wurden seit der Gründung für insgesamt rund 180 soziale Projekte in Bonn ausgeschüttet.

Außer in den beiden Plenarsälen des Bundestags waren die Mitglieder des Spendenparlaments mit ihren zwei jährlichen Sitzungen mittlerweile auch an vielen weiteren Orten der Stadt zu Gast: Die Sitzungen in den Plenarsälen verkörperten aber auf ganz besondere Weise den Geist der Organisation, so Becker: „Unser Wunsch, dass von den Parlamentariern, also unseren Spendern, demokratisch über die Förderanträge debattiert und abgestimmt wird, war damit in Erfüllung gegangen“, so die Vorsitzende.

Gäste erfuhren wie Spenden verwendet wurden

Nach Beckers Begrüßung und einem Grußwort von Oberbürgermeister Ashok Sridharan erfuhren die Gäste von den Beteiligten aus erster Hand, wie die Mittel verwendet werden: Unter der Moderation des Leiters der Bonner GA-Lokalredaktion, Andreas Baumann, diskutierten Ilka Labonté vom Frauenzentrum Troisdorf, der Parlamentarier der ersten Stunde Klaus Hombach, Vera Blume von „Rock your Life“ und Moritz Seibert vom Jungen Theater im Rahmen eines „kleinen Speeddatings“ über bürgerschaftliches Engagement im Wandel. Die Intensität bei der Betreuung der Vereine und deren Vernetzung untereinander sei mit der Zeit immer stärker in den Fokus geraten, so Hombach. Das generiere einen deutlichen Mehrwert.

Allen Bürgern Teilhabe zu ermöglichen, ist eines der zentralen Ziele des Parlaments: Benachteiligten Jugendlichen, die von zu Hause aus ihr Leben nicht so einfach „rocken“ können, genau diese Teilhabe zu ermöglichen, hat sich Blumes Verein auf die Fahnen geschrieben: „Rock your Life“ vernetzt dazu Studenten und Schüler mit Unternehmen. Ehrenamtliches Engagement sei allerdings kein Ersatz für öffentliche Förderung, sondern eine Ergänzung, so Blume.

Nach dem Podiumsgespräch folgte ein Grußwort des verspätet eingetroffenen Landesministers für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, Joachim Stamp, bevor die Gäste in den Genuss einer Dinnershow kamen. Wer Mitglied des Bonner Spendenparlaments werden will, kann das bereits ab einem Mindestbetrag von fünf Euro pro Monat tun und darf dann auch über die Vergabe der Spenden mitentscheiden. Seit Gründung der Initiative im Jahr 2008 wurden vom Spendenparlament bislang 179 soziale Projekte mit zusammen 525 000 Euro unterstützt.

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