Mathematik als Faszination Bonner Schüler bei Regionalrunde der Mathe-Oympiade

Bonn · Mehr als 300 Bonner Schüler nahmen an Regionalrunde der Mathe-Olympiade teil. Die besten 20 Schüler dürfen dann im Februar 2018 bei der Landesrunde antreten.

Erleichterung strahlt aus rund 300 Gesichtern. Erleichterung und bei dem ein oder anderen auch ein klein wenig Stolz. Immerhin war schon die Teilnahme an der Regionalrunde der 57. Mathematik-Olympiade, die am vergangenen Donnerstag in der Konzernzentrale der Telekom ausgetragen wurde, alles andere als selbstverständlich. An die 1000 Schüler von 22 weiterführenden Schulen aus ganz Bonn hatten sich zuvor an der Qualifikation für den Wettbewerb versucht, nur etwa ein Drittel hatte letztlich den Sprung auf die nächste Stufe geschafft.

„Wir sind damit in Nordrhein-Westfalen überaus stark vertreten, sowohl was die Teilnehmerzahl als auch was die Erfolge der vergangenen Jahre angeht“, erklärt Andreas Schwarzwald, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Mathe Pro, der die Olympiade in der Bundesstadt ausrichtet. „Und diejenigen, die uns während der gesamten Schulzeit begleiten, studieren später in der Regel auch entweder Mathe oder eine der Naturwissenschaften.“

Eine Schülerin, die schon lange für die Mathematik brennt, ist Vanessa Ryborz. Die junge Bonnerin hat letztes Jahr den zweiten Platz auf Bundesebene geholt, ist also gewissermaßen Vize-Meisterin und hat nun erneut den Titel im Blick. „Ich nehme seit der 5. Klasse teil und teile das Jahr inzwischen schon in Regional-, Landes- und Bundesrunde ein“, gesteht sie lachend. „Bei meinem allerersten Wettbewerb habe ich meine besten Freunde kennengelernt, mit denen ich die Liebe zur Mathematik teilen kann.“

Der Lösungsweg ist genau so wichtig

Schließlich verstehe auch heute nicht jeder, was sie so fasziniert. „Ich finde, es ist eine tolle Wissenschaft. Man knobelt stundenlang an einem Problem, aber wenn es einmal klick macht, versüßt es einem den ganzen Tag.“ Ähnlich erklärt es Cedric Beyel: „In der Schule hat man häufig eine Formel, die man einfach einsetzen muss, aber bei diesem Wettbewerb werden wir richtig gefordert und müssen mitunter eigene Lösungswege finden. Dabei vergeht die Zeit wie im Fluge.“

Der reguläre Mathe-Unterricht kann dabei nur zum Teil auf die Anforderungen der Olympiade vorbereiten. „Oft fehlt einfach die Zeit, und manche Verfahren wie etwa die Vollständige Induktion oder auch ein Großteil der Geometrie taucht in den Lehrplänen gar nicht mehr auf“, erklärt Schwarzwald. „Daher organisieren wir verschiedene Mathe-Wochenenden für die unterschiedlichen Altersstufen.

Außerdem gibt es viele Schulen in Bonn, die sich etwa mit AGs engagieren, allen voran das Friedrich-Ebert-Gymnasium, das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und das Aloisius-Kolleg. Diese Unterstützung brauchen wir auch, zum Beispiel bei den nun anstehenden Korrekturen. An diesem Samstag werden sich etwa 50 Lehrer und einige Mathe-Studenten treffen, um die Klausuren durchzugehen. Dabei geht es ja nicht nur um das richtige Ergebnis, der Lösungsweg ist mindestens genau so wichtig.“ Die besten 20 Schüler dürfen dann im Februar 2018 bei der Landesrunde teilnehmen.

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