Hilfsprojekt von Scouting Bonn Bonner Pfadfinder helfen beim Ausbau eines Krankenhauses in Nepal

Bonn/Chitwan · 25 Pfadfinder von Scouting Bonn sind für drei Wochen in die Provinz Chitwan nach Nepal gereist. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben das örtliche Krankenhaus ausgebaut, aber auch das Land bereist.

 Der Sonnenuntergang am Manakamana-Tempel

Der Sonnenuntergang am Manakamana-Tempel

Foto: Scouting Bonn

Mit der Sonne aufstehen, bei 30 Grad auf der Baustelle Pflastersteine verlegen und abends im Zelt auf einem Hausdach übernachten - das ist der derzeitige Alltag für 25 Pfadfinder von Scouting Bonn. Die Gruppe befindet sich seit Ende Oktober in der Provinz Chitwan in Nepal, um sich an dem Schweizer Hilfsprojekt "Shanti Med Nepal" zu beteiligen, aber auch eigene Projekte voranzutreiben.

"Die Stimmung war von Anfang an super gut", erzählt Jan Olbrich, Leiter und Organisator. "Viele Erfahrene sind dabei, die auch anderen die Unsicherheit nehmen", sagt Olbrich weiter. Der jüngste Teilnehmer ist 13 Jahre alt, der Älteste 49 Jahre. Für viele ist es die erste Fernreise ihres Lebens. Aber ein reiner Urlaub steht in den drei Wochen nicht auf dem Programm, stattdessen arbeiten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen täglich auf der Baustelle, um das örtliche Krankenhaus weiter auszubauen. Das Material haben sie durch Spenden finanziert, die Kosten für Flug und Verpflegung trägt jeder Teilnehmer selbst.

Seit 2013 reist alle zwei Jahre eine Gruppe junger Freiwilliger nach Nepal. Erstmals ist in diesem Jahr mit Sascha Wimmer auch ein Elektro- und Sanitärmeister mit dabei. Mit dem Fachmann habe die Gruppe effektiver arbeiten können. "Die komplette Regenentwässerung ist verlegt und funktionstüchtig", so Olbrich. Dafür hat das Team 80 Meter Rohr eingegraben. Daneben ist ein Warteraum für Patienten entstanden und der Platz vor dem Krankenhaus gepflastert worden. Für die örtliche Schule haben sie einen Computerraum mit der nötigen Technik ausgestattet.

"Wir haben das Gefühl, eine gute Zeit gehabt und viel Sinnvolles getan zu haben", sagt Olbrich. Trotzdem gab es auch Rückschläge. Das größte Bauvorhaben, dass sich das Team für dieses Jahr vorgenommen hatte, konnten nicht realisiert werden, weil die Baumaterialien in Indien feststeckten. Der 1700 Quadratmeter Kautschukboden sollten eigentlich im Krankenhaus verlegt werden - jetzt muss das Projekt verschoben werden. "Vielleicht werden wir das mit einer kleinen Gruppe im Frühjahr oder im Herbst machen", überlegt Olbrich. Der Boden kann nicht zu jeder Jahreszeit eingebaut werden - es müssen die Bedingungen stimmen.

"Trotz aller Widrigkeiten war es das entspannteste Projekt", bilanziert Olbrich. Dazu hat auch eine Erneuerung beigetragen. Anders als in den Vorjahren war eine Kleingruppe immer im Land unterwegs, um Nepal und die Kultur kennen zu lernen. Eine Gruppe war beispielsweise nach Pokhara gereist, um den gleichnamigen Berg zu bestiegen. Eine andere Gruppe ist losgezogen, um einfach querfeldein zu wandern. Diese Erneuerung erleichterte auch die Arbeit und Planungen auf der Baustelle: "Es ist auch leichter die Arbeit mit 16 oder 17 Leuten zu koordinieren als mit der gesamten Gruppe."

Vor Ort sind sie mittlerweile zu einer kleinen Berühmtheit geworden. "wir waren schon zwei Mal in der Zeitung", erzählt der 49-Jährige. Über Facebook und ihren eigenen Blog lassen sie auch Familie und Freunde an ihrem Abenteuer Nepal teilhaben.

Am Sonntag haben sie den letzten Tag auf der Baustelle verbracht. Danach kommt die Belohnung für ihr Engagement. Zum Dank hat das Krankenhauspersonal alle Teilnehmer zu einer offiziellen Feier eingeladen. Montagabend stand ein ebenfalls traditioneller Termin auf dem Programm - das Fußballspiel mit dem Waisenhaus. Dienstag ging es für die Teilnehmer nach Kathmandu. Zwei Tage lang hatten sie Zeit um die nepalesische Hauptstadt in Kleingruppen zu erkunden. Am Freitag geht der Flug zurück nach Istanbul und weiter nach Deutschland - pünktlich zum Karnevalsauftakt ist die Gruppe dann wieder zurück im Rheinland.

Bilder und weitere Infos zum Projekt gibt es auf dem Blog der Scouts.

Auf ihrer Reise vor zwei Jahren begleitet die Gruppe GA-Volontär Fabian Vögtle. Seine Erlebnisse hat er in einem Blog festgehalten. Die Erfahrungsberichte finden Sie unter www.nepal15.ga.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort