Ford Puma: Manege frei

Ford beginnt mit der Auslieferung des Sportcoupes Puma. Der 2+2-Sitzer zum Preis von 31 490 Mark wird von einem 1,7-Liter-Motor angetrieben, der 92 kW/125 PS leistet. Lange Zeit haben sich die deutschen Hersteller nicht um den Markt der kleinen Sportcoupes gekümmert.

Das Geschäft haben die japanischen Anbieter gemacht: Honda CRX, Toyota Paseo, Nissan 100 NX und Mazda MX-3 sind Beispiele dafür. Als erster Autobauer wagte Opel vor rund zwei Jahren den Schritt. Auf Basis des kompakten Modells Corsa entstand der Tigra.

Nach beachtlichen Anfangserfolgen zu Verkaufsbeginn ist es inzwischen um das auffällige kleine Coupe recht ruhig geworden. Die Vertreter dieser Fahrzeuggattung erleben meist nur eine kurzlebige Erfolgsstory. Doch das hat Ford nicht abgehalten, den Puma zu entwickeln. Die Kölner wollen es in dieser Klasse besser machen und setzen besonders stark auf Design und Dynamik. Das Ergebnis kann sich sehen lassen auf der Basis des Fiesta ist ein rundum harmonisches Auto entstanden. Ford liefert den sportlichen Zweitürer vorläufig in nur einer Ausstattungsversion bzw. Motorisierungsstufe aus.

Der neue 1,7-Liter-Zetec-Motor macht mächtig Dampf und katapultiert den knapp über 1 000 Kilogramm wiegenden Sportwagen in 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Spitze wird mit 203 km/h angegeben. Der Verbrauch hält sich mit 7,4 Liter Super auf 100 Kilometer nach Euro-Mix in Grenzen. Der Zetec-Vierzylinder ist auf souveräne Kraftentfaltung ausgelegt und entwickelt bereits bei 1 500 Touren über 85 Prozent des maximalen Drehmoments. Entsprechend beschleunigt der Puma kraftstrotzend aus dem Drehzahlkeller heraus und legt bis in hohe Bereiche zu. Die Drehfreudigkeit geht soweit, daß man auf einen rot markierten Bereich auf dem Drehzahlmesser verzichtete. Um dem sportlichen Gerät die nötige Akustik einzuverleiben, bemühte Ford übrigens extra Sound-Experten.

Das Alu-Triebwerk harmoniert sehr gut mit dem kurz gestuften Fünfganggetriebe. Die Kraft wird an die Vorderräder geleitet, wo das serienmäßige Antriebsschlupfsystem pupertäre Entgleisungen verhindert. Motor, Fahrwerk und Design bilden eine gelungene Synthese. Die gekonnte Abstimmung sorgt für jede Menge Fahrspaß.

Keine Frage der Puma erfüllt weitestgehend die Erwartungen eines speziellen Kundenkreises. Kleine Schwächen sind konzeptbedingt, wie der fehlende Haltegriff rechts und die nach hinten eingeschränkte Sicht. Fahrer/innen wünschen sich zudem eine Sonnenblende mit integriertem Spiegel bzw. Abdeckklappe. Der Preis von 31 490 Mark erscheint im Konkurrenzfeld recht kommod. Gehören doch zur serienmäßigen Ausstattung neben den heute üblichen Sicherheitsfeatures (wie ABS und Airbags) u.a. Zentralverriegelung, elektrisch höhenverstellbarer Fahrersitz, Leichtmetallfelgen und Lederlenkrad.

Gemeinsame Basis mit dem Fiesta und dem Ka Wer ein Radio-/Cassettengerät bestellt, erhält eine integrierte Lösung im passenden Chrom-Design. Außerdem stehen Diebstahlschutz-, Klima- sowie ein Komfortpaket zum Abruf bereit. Ein Kennenlernpaket mit elektrisch verstellbaren Außensp iegeln, beheizbarer Frontscheibe, Fernverriegelung und Klimaanlage gibt es für nur 1 350 Mark. In Köln wurde für die Puma-Fertigung eine Kapazität von 30 000 Einheiten jährlich geschaffen.

1997 sollen in Deutschland noch dreitausend Fahrzeuge verkauft werden, für das nächste Jahr sind acht- bis zehntausend geplant. Um noch wirtschaftlicher produzieren zu können, wollen die Kölner zukünftig mehr Modelle auf weniger Plattformen bauen. Schon heute besitzen Fiesta, Ka und Puma eine gemeinsame Basis.

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