Medimeisterschaften 2019 Bonner Medizinstudenten rufen Tanz-Revolution aus

Bonn · Für die alljährlich stattfindenden "Medimeisterschaften" hat die Uni Bonn die Revolution ausgerufen. "Danse, danse, danse mein Tanzsoldat, das ist Bon(n)arpate" - spätestens beim dritten Durchgang wird der Refrain dieser Medizinstudenten zum Ohrwurm.

 Weiße Perücken statt weiße Kittel: Die Bonner Medizinstudenten wissen, wie man feiert.

Weiße Perücken statt weiße Kittel: Die Bonner Medizinstudenten wissen, wie man feiert.

Foto: Screenshot

Unter dem Vorwand eines Fußballturniers treffen sich alljährlich Medizinstudenten aus ganz Deutschland, um vor dem Ernst des Praxislebens noch ordentlich abzufeiern. Dazu ist es Tradition geworden, einen mal mehr, mal weniger guten Song zu produzieren und radiotauglich darzustellen, warum die eigene Stadt die allerbeste ist.

Auch die Bonner Medizinstudenten sind seit Jahren dabei und haben in den vergangenen Jahren bereits bewiesen, zu welchen Wortspielen sie in der Lage sind. Französisches Flair gab es 2016 schon mit "BonnAmour", es folgten "Taj Ma Bonn" 2017 und "Bonnald Trump" im vergangenen Jahr. Das diesjährige Motto wurde im Musikvideo zu "Napoleon Bonnerparty" an Drehorten wie dem Poppelsdorfer Schloss oder Schloss Drachenburg umgesetzt.

Die tanzbare Musikmischung von Elektro und Saxophon-Klängen wird gespickt mit Vokabular aus Medizin und Schulfranzösisch - fertig ist der Soundtrack für ein Amateur-Fußballturnier. Dass sich die späteren "Halbgötter in Weiß" vor ihren Prüfungen für nichts zu schade sind, wird aber spätestens bei solchen Zeilen deutlich: "Feuchte Nacht im Lazarett / überall nur nicht im Bett / Doch bei Marie Antoinette / Wird’s nicht leicht mit tête-a-tête". Schwache Nerven sollte man also nicht haben.

Qualität und Quantität der musikalischen Einreichungen zu den Medimeisterschaften haben sich im Schnitt über die letzten Jahre stark gesteigert. Was als Hobbyprojekt mit Camcorder und Mikrofon im Wohnzimmer begann, wird inzwischen nicht selten mit Tonstudio und Filmagentur umgesetzt.

Sogar Landesgrenzen überschreitet das Projekt. Nachdem sich direkte Nachbarländer wie Österreich und Schweiz einen festen Platz gesichert haben, hat sich vergangenes Jahr die deutsche Studierendenschaft aus Budapest gemeldet. Ihre selbstironische Ansage in alter Battlerap-Manier spielte erfolgreich mit dem Klischee, dort würden die Abiturienten mit schlechtem Notenschnitt und dickem Portemonnaie landen. Die Fangemeinde dankte es ihnen mit inzwischen mehr als 650.000 Aufrufen auf ihr Video zu "Budaca$h - Scheiß Abi guter Papi".

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