Feuerwehr löscht Brand in Elektroinstallation Bonner Kunstmuseum bleibt nach Schwelbrand geöffnet

Bonn · Ein Kabelbrand hatte am Mittwoch einen Feuerwehreinsatz im Bonner Kunstmuseum ausgelöst. Einen Tag später verkündet die Stadt, dass das Haus geöffnet bleibt - bis auf eine kleine Einschränkung.

 Chefrestauratorin Antje Janssen (rechts) untersucht mit Mitarbeiterin Jenny Nieberle die Kunstwerke auf Schäden.

Chefrestauratorin Antje Janssen (rechts) untersucht mit Mitarbeiterin Jenny Nieberle die Kunstwerke auf Schäden.

Foto: Benjamin Westhoff

Keine Gefahr für Leib und Leben von Besuchern und Mitarbeitern – und kein Schaden an der Kunst. Dieses Fazit zog gestern Stephan Berg, der Leiter des Kunstmuseums. Der Schwelbrand am frühen Mittwochabend in einer Zwischendecke im ersten Geschoss habe keine ernstlichen Schäden verursacht. Der Kabelbrand an einem Kondensator, verursacht durch einen Kurzschluss, habe zu „Verrauchungen“ geführt, die von der Feuerwehr mit CO2 bekämpft worden seien, ein übliches Verfahren in Kunstmuseen, da die Verwendung von Löschwasser nur die absolute ultima ratio ist.

Gegen 17 Uhr waren im Museum die Rauchmelder angesprungen, kurze Zeit später war die Feuerwehr vor Ort und spürte den Brandherd auf. Der fragliche Kondensator befindet sich, wie die gesamte Technik des Gebäudes, in eigenen, schmalen Technikgängen, die zwischen Betonwänden liegen. Auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz erklärte der Museumschef weiter, dass rund 25 Besucher sowie das Personal das Haus verlassen mussten. Die Feuerwehr untersuchte auch die angrenzenden Bereiche rund um den Brandherd und gab das Gebäude gegen 20 Uhr wieder frei. Die Höhe des Schadens schätzte Berg auf „10- bis 20.000 Euro, eher die untere Ziffer“. Wie es überhaupt zu dem Schwelbrand kommen konnte, das wird nun das städtische Gebäudemanagement gründlich untersuchen.

Betroffen von den Verrauchungen waren die Räume der Wechselausstellung, in der zur Zeit Werke von Georg Herold gezeigt werden. Es handelt sich um Bronzeskulpturen, manche lackiert, andere mit Stoff bespannt, und Materialcollagen, für die Dachlatten oder Ziegelsteine verwendet werden. Entwarnung konnte die Chefrestauratorin Antje Janssen geben, die mit ihrem Team jetzt gründlich alle Werke überprüft und reinigt. Niederschläge von Rußpartikeln auf den Werken oder eine „Filmbildung können wir ausschließen“, sagte Janssen. Festzustellen sei lediglich ein etwas „höherer Verschmutzungsgrad“.

Das Kunstmuseum bleibe geöffnet, so Berg, nicht aber die Räume der Wechselausstellung. Hier muss sich erst der Gutachter der Feuerversicherung ein Bild von der Lage machen, zudem soll der Schaden schnellstmöglich behoben werden. Am 1. Weihnachtsfeiertag, so hofft Berg, werde auch die Wechselausstellung wieder zugänglich sein. Georg Herold habe die Nachricht vom Brand „relativ entspannt“ aufgenommen. Das mag daran liegen, dass Herolds Werke als „DADA-inspiriert“, „bewusst beiläufig“ und „provisorisch“ bezeichnet werden. Dass sie sich auch in Rußpartikel auflösen könnten, ist allerdings wohl kaum gemeint.

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