Urban Gardening Bonner Garten-Modell ist landesweites Vorbild

Bonn · Über wegweisende Projekte zum "Urban Gardening", also zu öffentlichen Anbauprojekten in der Stadt, diskutierten am Mittwoch rund 70 Vertreter von Initiativen sowie zuständige Mitarbeiter von Land und Kommunen auf der Quartierakademie in der Ermekeilkaserne.

Eingeladen zur Quartierakademie hatte das Landesministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in die Ermekeilkaserne. "Die Arbeit der Ermekeilinitiative erfährt damit landesweite Anerkennung", lobte Projektkoordinator Claus Eppe aus dem Ministerium.

Die Quartierakademie ist ein neues Forumsformat, mit dem das Ministerium seit 2016 bürgerliches Engagement und Dienststellen der Verwaltung in Dialog bringen möchte. Leerstand, Sozialer Wohnungsbau, Quartiermanagement oder Stadtgrün sind Themen. Bei der Veranstaltung in Bonn präsentierte das rheinland-pfälzische Andernach sein Projekt "Die essbare Stadt". Als wegweisende Initiativen stellten Abgesandte auch ihre Projekte "Neulandgarten" in Köln, "Bunte Gärten" Essen-Katernberg und "GemeinSinnSchafftGarten" in Bottrop vor.

Konkrete Forderungen oder Handlungsempfehlungen gab es nicht. Kristian Golla, Vorsitzender der Ermekeilinitiative, war als Mitausrichter dennoch zufrieden. "Der Sinn der Veranstaltung ist der Austausch, um gegenseitige Blockaden von Verwaltungen und Ehrenamtlern abzubauen." Golla machte indessen keinen Hehl daraus, dass er sich einen früheren Termin gewünscht hätte. Nachdem dem Verein mit 150 Mitgliedern im vergangenen Sommer der Vertrag über eine Fläche von rund 6000 Quadratmetern Nutzfläche gekündigt wurde, stellt ihnen die Bezirksregierung derzeit lediglich 300 Quadratmeter und ein wenig ansehnliches Hofgebäude zur Verfügung. Golla spricht von einem "konstruktiven Neuanfang". Von den einst 200 hölzernen Pflanzgattern sind nur noch 30 übrig. Das umzäunte Gelände macht einen wenig einladenden Eindruck.

Von den fünf in der Kaserne ansässigen Behörden wünscht sich die Initiative deshalb mehr Entgegenkommen. So sei es verständlich, die Geflüchteten durch Zäune zu schützen. Mit einem Tor im Zaun könnte aber der angrenzende Behördenparkplatz abends und am Wochenende von der Initiative etwa für Feste oder gemeinsames Grillen genutzt werden. Unter Aufsicht der Mitglieder sei die Sicherheit der Bewohner gut zu gewährleisten. "Die Kaserne mitten in der Stadt ist in jedem Fall ein guter Ort für Flüchtlinge", so Golla.

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