Horizon Orchestra Unltd Bonner Band tritt nach 19 Jahren wieder auf

Bonn · Als sie sich gründeten, waren sie gerade mal im Teenageralter. Dann stürmten sie lange Jahre die Bonner Bühnen. Jetzt, nach einer ziemlich langen Auszeit, sind sie wieder live zu sehen: am Samstag, 13. April, 20 Uhr, in der Harmonie.

 Horizon Orchestra Unltd wollen es noch einmal wissen.

Horizon Orchestra Unltd wollen es noch einmal wissen.

Foto: privat

Manchmal kann ein Rauswurf das Beste sein, was passieren kann. Zumindest für Olli Kastner: Als er an einem nicht näher bestimmbaren Tag Anfang der 1980er Jahre, damals etwa 13 Jahre alt, mal wieder einen Klassenverweis erhielt und auf den Fluren des Collegium Josephinum herumtaperte, traf er auf Rainer Packbier, den ein ähnliches Schicksal ereilt hatte. Schnell freundeten sich die beiden Teenager an, entdeckten die gemeinsame Liebe zur Musik – und beschlossen, eine Band zu gründen: „Horizon Orchestra Unltd“.

Ein großer Name für ein Quintett, das zunächst aus blutigen Anfängern bestand und doch fast 20 Jahre lang immer wieder die Bonner Bühnen stürmte. Packbier an den Drums, Kastner sowie Marco Leuer an den Gitarren, Reinolf Reis am Bass und Alex Kaiser als Sänger.

„Das einzige, was ich dem CoJoBo wirklich zugute halten kann, ist, dass ich diese Jungs kennenlernen durfte“, erinnert sich Kastner im GA-Interview. „Durch sie und mit ihnen bin ich zu dem geworden, der ich heute bin.“ Also einer, der die Musik leidenschaftlich liebt und von ihr lebt. Und der auf dem Schulflur Freunde fürs Leben gefunden hat.

Kiss war ihr Vorbild

Ursprünglich war „Horizon Orchestra Unltd“ nicht viel mehr als ein Projekt, das aus Spaß geboren war und einem gewissen Hang zur Rebellion. Das Quintett wollte rocken, so wie ihre großen Vorbilder von Kiss. 1983 trat die Band zum ersten Mal auf, danach folgten zahlreiche weitere Konzerte in der Region, in so ziemlich jedem Jugendzentrum und jedem Club, der das Quintett auf die Bühne ließ. Mit Erfolg – und mit einer ziemlichen Lernkurve.

„Wir haben uns anfangs sehr gewundert, dass bei unseren Konzerten immer so viele Punks und so wenige Rocker waren“, erinnert sich Kastner und lacht: „Irgendwann ist uns klar geworden, dass wir einfach so schlecht gespielt haben, dass alle unsere Musik für Punkrock gehalten haben.“ Das hat die Band nur noch mehr angespornt. Vor allem Kastner und Kaiser wollten mehr, waren ambitioniert, hatten Pläne. Mit ein Grund, warum sich Horizon Orchestra Unltd um das Jahr 2000 herum auflöste. Kaiser wurde kurz darauf Frontmann der AC/DC-Coverband Dirty Deeds, Kastner gründete Weird Sister und war eine Zeit lang als Roadie mit Pete York's Rock and Blues Circus unterwegs. „Das war eine schöne Zeit“, erinnert sich dieser.

„Ich habe für Miller Anderson Gitarren besorgt, mit Jon Lord getrunken und unglaublich viel gelernt.“ Bis er wieder in Bonn sesshaft wurde, als Lehrer und als Rocker, als Frontmann von Olli K's Hot Affair und neuerdings auch als Räuber Hotzenplotz im Jungen Theater. Seit einigen Monaten proben die fünf einstigen Mitglieder des „Horizon Orchestra Unltd“ wieder zusammen, wollen nach fast 20 Jahren noch einmal ein Konzert in der Harmonie spielen, nur so zum Spaß.

„Wir haben uns ja nie aus den Augen verloren“, erzählt Kastner. „Wir sind wie Geschwister, und wenn wir zusammen kommen, ist dieses besondere Gefühl sofort da. Jetzt haben wir einfach Bock darauf, noch einmal aufzutreten, und wir haben das große Glück, das auch umsetzen zu können.“ Ob es an dem 13. April auch wieder vor Punks wimmeln wird? „Wer weiß!“, sagt Kastner lachend. „Wir werden ausschließlich die alten Songs spielen, die meisten von denen habe ich damals geschrieben. Mal sehen, wie es wird. Wir sind natürlich nicht mehr so pubertär wie früher und in vielen Bereichen gereifter, aber gleichzeitig albern wir immer noch gerne rum und wollen einfach uns und dem Publikum eine schöne Zeit bereiten.“

Termin: Samstag, 13. April, 20 Uhr, Harmonie Bonn. Eintrittskarten für 15 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühren gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Geschäftsstellen.

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