Verkehrsindex für Bonn Bonner Autofahrer stehen fast fünf Tage lang im Stau

Bonn · Wie sehr volle Straßen Bonner Autofahrer zeitlich belasten, zeigen neue Ergebnisse des Tomtom-Verkehrsindex. Im Vergleich zu anderen Metropolen steht die Bundesstadt allerdings gut da.

Die Bilder gleichen sich jeden Tag: Ob auf der A565, der B9 oder am Bonner Verteilerkreis - Autofahrer stehen im Stau. Welche zeitliche Zusatzbelastung das hohe Verkehrsaufkommen täglich ausmacht, zeigt der Tomtom-Verkehrsindex für das vergangene Jahr. Das niederländische Unternehmen, Hersteller von Navigationssystemen und Anbieter von Geodaten, erhebt seit einigen Jahren Verkehrsdaten von vielen Städten rund um den Globus. Für das Jahr 2016 ermittelte und wertete Tomtom die Zahlen von 390 Städten aus 48 Staaten aus.

Zu den untersuchten Städten gehört auch Bonn, das im deutschlandweiten Vergleich auf Platz elf beim zeitlichen Mehraufwand für Autofahrer durch Staus oder zähfließenden Verkehr steht. In der Bundesstadt brauchen Bürger mit ihren Autos für ihre Strecke im Schnitt 26 Prozent länger als es bei freier Fahrt der Fall wäre.

Viel Verkehr am Morgen und Nachmittag

Deutlich mehr Zeit müssen sie vor allem im Berufsverkehr am Morgen und Abend einplanen: Während es morgens durchschnittlich bis zu 45 Prozent länger dauern kann, liegt der Wert abends sogar bei 52 Prozent. Auf konkrete Zeiten umgerechnet bedeutet das, dass sich die Fahrtzeiten der Autofahrer pro Tag im Schnitt um 29 Minuten verzögern. Auf das Jahr mit rund 230 Arbeitstagen hochgerechnet macht das eine verkehrsbedingte Verzögerung von 112 Stunden - oder 4,67 Tage im Jahr.

Ein Blick auf die Werte der letzten Jahre beweist, dass es bei der Verzögerungs-Rate auf Bonner Straßen nur geringe Schwankungen gibt: 2008 lag der Prozentsatz für die zusätzliche Fahrtzeit bei 22 Prozent, 2012 bei 20 Prozent und 2014 bei 25 Prozent. Mit den 26 Prozent aus dem vergangenen Jahr wurde allerdings ein neuer Höchstwert erreicht. Der Tag mit den größten Verzögerungen war übrigens der 27. April, als wegen eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst weder Busse noch Bahnen fuhren.

A565 bereitet die meisten Probleme

Neben allgemeinen, prozentualen Angaben gibt die Studie auch Auskunft über Verkehrstellen auf Bonner Stadtgebiet, an denen es am häufigsten zu Wartezeiten kommt. Auf Platz eins liegt die A565 auf Höhe des Endenicher Eis, gefolgt von der Kreuzung Reuterstraße/Argelanderstraße. Viel Geduld muss auch auf dem ersten Teilstück der A555 kurz hinter dem Verteilerkreis, den Zufahrten zum Verteiler (Lievelingsweg und Bornheimer Straße) sowie der Godesberger Allee mitgebracht werden.

Auch wenn es geplagte Autofahrer in Bonn kaum trösten dürfte, ist die Situation in anderen deutschen Städten noch gravierender. In Köln beträgt die durchschnittliche Verzögerung pro Tag 34 Prozent, womit die Stadt in Deutschland hinter Berlin auf Platz zwei steht. In den Stunden des Berufsverkehrs am Nachmittag müssen Kölner Autofahrer zudem 61 Prozent mehr Zeit einplanen. Im Vergleich zum weltweiten Spitzenreiter der Studie steht Bonn sogar bestens da: In Mexiko City beträgt die Verzögerung 66 Prozent.

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