Kampf gegen Gesundheitsprobleme Bonner Ausstellung über Kindersterblichkeit in Ghana

Bonn · In der Volksbank ist eine Fotoausstellung über eine neue Klinik des Vereins Ando in Ghana zu sehen. Sie widmet sich den Gesundheitsproblemen von Kindern und Jugendlichen.

 Ein Besucher schaut sich die Bilder der Ausstellung an.

Ein Besucher schaut sich die Bilder der Ausstellung an.

Foto: Horst Müller

Schon während seiner Schulzeit am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium war Jan Wynands bewusst, dass er ein privilegiertes Leben führt: Neben Bildung und einem ausreichenden Nahrungsangebot hatte er auch jederzeit Zugang zu einer optimalen medizinischen Versorgung.

Lebensbedingungen, über die längst nicht alle Menschen verfügen. Noch vor dem Abitur schmiedete er den Plan, sich gemeinsam mit seinem Freund Christian von der Brelie später in der Entwicklungshilfe zu engagieren. „Sie wollten einfach ein Stück ihres Glücks zurückgeben“, erinnert sich Vater Alexander Wynands.

Gemeinsam mit Freunden aus verschiedenen Fachrichtungen, die sie während ihres Medizinstudiums kennengelernt hatten, gründeten sie 2010 den Verein „Ando“ (An New Day Organisation). Mit dabei waren Andrea Buschmann, Florian Brenig und Till Joachim. „Von Anfang an wollten wir neue Wege gehen und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort aufbauen“, erklärt Wynands.

Vor allem die Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen sollten wirkungsvoll und nachhaltig bekämpft werden. In Bonns Partnerstadt Cape Coast in Ghana bauten sie dafür eine Kinderklinik. Nach den Plänen von Architekt Till Joachim wurde im März 2017 schließlich ein neues Hospital eröffnet. Möglich war das allerdings nur durch die vielfältige Unterstützung, die der Verein in Bonn bekam.

Daher informiert Ando jetzt in einer Fotoausstellung in der Filiale der Volksbank in der Gangolfstraße über das Projekt. „Doch wir wollen nicht nur die Entwicklung dokumentieren, sondern wir hoffen natürlich auch, dass wir so weitere Unterstützung für die Arbeit vor Ort bekommen“, so Wynands.

Krankheiten häufig Todesursache

Die unzulänglichen hygienischen Bedingungen und der Mangel an gut ausgebildetem Personal sind nach wie vor die Hauptursachen für die hohe Kindersterblichkeit in Ghana, die fast doppelt so hoch ist wie in Deutschland.

„Mit dem Aufbau der Klinik wollen wir sie deutlich reduzieren“, erklärt Jan Wynands. Krankheiten wie Malaria und Tuberkulose, typische Infektionskrankheiten und mangelhaft versorgte Unfälle seien die häufigsten Todesursachen.

„Eine solide aber flächendeckende Basis-Gesundheitsversorgung kann das Leiden der Kinder und ihrer Familien deutlich vermindern. Das Krankenhaus ist ein erster Schritt in eine bessere Zukunft für die Kinder von Efutu“, so der Vorsitzende des Vereins.

„Wir haben die Fähigkeiten und die Kraft, etwas zu verändern. In einer Welt, in der Menschen durch den Stich einer Mücke oder durch einen Schluck dreckigen Wassers sterben, sollte es unsere Verpflichtung sein, Verantwortung zu übernehmen und dies zu ändern“, ergänzt Wynands.

Die Ausstellung in der Volksbank kann noch bis zum Freitag, 8. Dezember, während der Öffnungszeiten besucht werden.

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