Nach dem Erdbeben in Ecuador Bonner Ärztin unter den Helfern

Bonn · Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador ist die Bonner Ärztin Liesel Ruff am Montagmorgen von Frankfurt nach Südamerika aufgebrochen. Sie ist eine von vier Ehrenamtlichen der medizinischen Hilfsorganisation „humedica“ aus Kaufbeuren.

 Abflug in Frankfurt: Liesel Ruff mit Matthias Gerloff aus Ammerbuch.

Abflug in Frankfurt: Liesel Ruff mit Matthias Gerloff aus Ammerbuch.

Foto: humedica

Das Team besteht aus zwei Ärztinnen, einem Krankenpfleger und einer Koordinatorin. Sie alle werden um 19 Uhr Ortszeit die Stadt Guayaquil erreicht haben. Ecuador liegt sieben Stunden hinter der Mitteleuropäischen Sommerzeit zurück.

Für Liesel Ruff (54) ist es der zweite Einsatz für „humedica“, wie Mitarbeiterin Lina Koch mitteilte. So half die Bonner Allgemeinmedizinerin schon im vergangenen Mai Erdbebenopfern in Nepal, hat da also schon Erfahrung gesammelt. In Ecuador will das Team – so der Plan – nun ein Provinzkrankenhaus in Portoviejo, Hauptstadt der Provinz Manabí, übernehmen.

Am Dienstagmorgen wird noch eine zweite Gruppe Helfer hinterherreisen. Teams bleiben in der Regel zwei Wochen in den Katastrophengebieten, „weil dann die psychische und physische Belastungsgrenze erreicht ist“, sagte Koch.

Ein Pool von 600 Ärzten

Die 1979 gegründete Hilfsorganisation wird nicht nur bei Katastrophen aktiv, sondern auch bei der Entwicklungsarbeit und Versorgungshilfe. 50 Hauptamtliche kümmern sich um einen Pool von 600 Ärzten sowie 100 Koordinatoren.

All diese Ehrenamtler haben bei „humedica“ ein Training für den Not- und Katastropheneinsatz absolviert und sind in einer Datenbank erfasst. Bei Naturereignissen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Taifunen, aber derzeit auch bei Flüchtlingskrisen „wird die komplette Datenbank alarmiert“, so Koch. Wer dann Zeit hat, meldet sich für den Auslandseinsatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort