Jubel in der Kreuzkirche BonnVoice begeistert bei Weihnachtskonzert in Bonn

Bonn · Er ist der beste Chor im Westen 2018: Das preisgekrönte Ensemble BonnVoice begeistert bei seinem weihnachtlichen Konzert in der Kreuzkirche - auch wenn nicht jeder Titel perfekt saß.

Noch nicht einmal 24 Stunden nach seinem größten Triumph steht „der beste Chor im Westen 2018“ erneut auf der Bühne: In der frostigen Kreuzkirche hat BonnVoice am vergangenen Samstag das inzwischen schon traditionelle Adventskonzert gestaltet und sich dabei zunächst einmal hinsichtlich seines Siegs bei dem WDR-Chorwettbewerb bedeckt gehalten. Kein Wort zum Finale, das einen Tag zuvor live im Fernsehen übertragen wurde – die vorweihnachtliche Botschaft sollte offenbar ganz für sich stehen.

In bewährter Manier präsentierte das Ensemble also sein Repertoire, bestehend aus Klassikern wie dem starken „Es kommt ein Schiff gefahren“ und modernen Stücken wie „Mary did you know“, bei dem der Chor eindrucksvoll unter Beweis stellte, warum er sowohl Jury als auch Fernsehpublikum von sich überzeugen konnte.

Zugegeben, nicht jeder Titel vermochte zu überzeugen. „Adventskalender im September“ scheiterte einmal mehr an einem suboptimalen Beatboxer, der zu hoch war und zu stimmhaft und der (zu Recht) als einziger über ein Mikrofon verfügte, das leider nicht auf den Chorklang und die besondere Akustik der Kreuzkirche abgestimmt worden war. Und auch eine seltsame Kombination aus Swing, Weihnachts- und Wiegenlied wirkte seltsam unstrukturiert und ziellos. Doch das waren erfreulicherweise Ausnahmen.

Pfiffige Arrangements

Vor allem die traditionellen Stücke begeisterten in pfiffigen Arrangements, so etwa das geswingte „Tochter Zion“ oder das überragende „Carol of the Bells“ in der Version der Pentatonix, die immerhin zu den besten A-cappella-Formationen der Welt gehören. Leicht machte es sich BonnVoice also nicht. Doch das Ergebnis sprach für sich.

Immer wieder bedankte sich das Publikum mit frenetischem Applaus, vor allem bei „Ein neues Weihnachtslied“, jenem Titel also, mit dem die Bonner zum „besten Chor im Westen“ wurden. Und so blieb Dirigent Tono Wissing am Ende nichts anderes übrig, als doch noch ein paar Worte zu dem Erfolg zu sagen. „Wir hatten einfach Songs mit sehr starken Texten“, betonte er mit Blick auf das immer noch aktuelle „Die Gedanken sind frei“ oder auch das emotionale und Mut machende „True Colors“ von Cyndi Lauper, das zu einer Hymne der Lesben- und Schwulenbewegung geworden ist und die Einzigartigkeit jedes Menschen feiert. Starke Statements, mit denen BonnVoice denn auch zur Freude des Publikums ihr Konzert beendete und die Menge in die Adventszeit entließ.

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