Ideen des Regionalen Arbeitskreises Bonn und die Region sollen jung und urban werden

Bonn/Region · Es wird Zeit, der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler ein neues Leitbild zu geben. Das finden jedenfalls die Verantwortlichen, die sich im Regionalen Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr zusammengetan haben. Nun wurden erste Ergebnisse vorgestellt.

Eine Frage trieb Bonn und die Region 1991 um: Was bleibt, wenn die Bundesregierung geht? 26 Jahre später stellt der Bonner Stadtbaurat Helmut Wiesner zufrieden fest: „Die Wunden des Umzugs nach Berlin sind vielfach verheilt.“ Geholfen hat dabei auch der Regionale Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr, kurz rak, in dem Bonn, der Rhein-Sieg- und der Kreis Ahrweiler mit insgesamt 27 Städten, Gemeinden und Verbandsgemeinden an einem Strang zogen.

Die Ziele des damaligen Leitbildes sind weitgehend umgesetzt, und so ist es Zeit, ein neues aufzustellen. Das neue Leitbild beinhaltet wie das alte fünf Säulen:

  • Raum- und Regionalentwicklung
  • demografische und generationengerechte Entwicklung
  • schonender Umgang mit Natur, Umwelt und Klima, worunter auch der Tourismus fällt
  • Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und innovative Mobilität
  • Internationalität als UN-Standort.

Abwanderung vieler tausend Arbeitsplätze, Verlust der Standortattraktivität – der Berlin-Bonn-Beschluss habe damals eine „bedrohliche Lage“ geschaffen, erinnerte Herrmann Tengler, Leiter des Referats Wirtschaftsförderung und strategische Kreisentwicklung des Rhein-Sieg-Kreises, am Montag bei der Vorstellung des neuen Leitbilds. Man beschloss damals, die Probleme gemeinsam anzugehen, „um dadurch den Untergang der Region gemeinsam zu verhindern“.

Der rheinland-pfälzische Kreis Ahrweiler war laut Erich Seul, Fachbereichsleiter Zentrale Aufgaben und Wirtschaftsförderung, dabei, weil auch Themen wie länderübergreifender Pendlerverkehr, ÖPNV und Hochwasserschutz gemeinsam angegangen werden sollten. Man habe das damalige Fünf-Säulen-Modell abgearbeitet, sagte der Rheinbacher Stefan Raetz, Sprecher der Bürgermeister im Rhein-Sieg-Kreis. Der Verlust von Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst konnte aufgefangen werden.

„Wir haben heute 60 000 Arbeitsplätze mehr als damals, als der Bund noch da war“, sagte Tengler. Die Region sei „im Grunde genommen längst ein zusammengehöriger Raum“. Maßgeblich dafür seien ein gemeinsames Flächennutzungskonzept, die Förderung von Wissenschaft und Innovation sowie Internationalität gewesen.

Nun will man der Region unter dem Motto „Starke Region, starke Zukunft“ ein neues Image geben: „jung, frisch, urban“. Das sei alles noch abstrakt, so der Beigeordnete Rainer Gleß aus Sankt Augustin, jetzt müsse man dieses Leitbild mit Tiefenschärfe füllen. Als Beispiele wurden etwa Bonner Gewerbegebiete auf Kreisgebiet und Home-Office-Möglichkeiten zur Bewältigung des Pendlerverkehrs genannt.

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