Sechs Menschen aus Rhein gerettet Bonn: Video zeigt dramatische Rettungsaktion im Rhein

Bonn · Insgesamt sechs Menschen hat die Feuerwehr am Donnerstagabend in Bonn aus dem Rhein gerettet. Ein Video zeigt die dramatische Rettungsaktion in Höhe des Erzbergerufers.

Gleich mehrere Passanten sind am Donnerstagabend an der Rheinpromenade einer im Wasser treibenden Person zur Hilfe geeilt. Weil fünf von ihnen dabei ebenfalls in den Fluss sprangen beziehungsweise fielen, musste die Feuerwehr eingreifen. Die Aktion endete jedoch glimpflich.

Wie der Einsatzleiter der Feuerwehr, Carsten Schneider, an Ort und Stelle berichtete, wurden die Wehrleute bei ihrem Eintreffen bereits von einer großen Menschenmenge erwartet. Etwa 200 Personen, so schätzte er, hatten sich am linken Rheinufer unterhalb der Kennedybrücke angesammelt. Die Person, deretwegen die Einsatzkräfte um 21.48 Uhr ursprünglich angefordert worden seien, habe sich zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits an einer Festmacherleine der vor Anker liegenden MS Poseidon befunden.

Dorthin gerettet und anschließend gesichert hatte sie nach unbestätigten Informationen offenbar ein 27-jähriger Iraker. Der Mann, der nach Angaben zweier Freunde derzeit als Flüchtling in einer Unterkunft in Bonn untergebracht ist, habe die Person im Wasser gesehen und sei nach kurzer Absprache zwischen den Freunden selbst hinterher gesprungen. "Er ist ein guter Schwimmer und hat den Fremden dann auf seinem Rücken bis zum Anleger gebracht", erzählten die jungen Männer dem General-Anzeiger.

(Video: Kamera 24)

Über die Festmacherleine versuchten daraufhin laut Schneider mehrere Personen, sich zu den beiden hinüberzuhangeln beziehungsweise offenbar auch zu schwimmen. Insgesamt vier Helfer seien dabei ins Wasser gefallen, "so dass wir zwischenzeitlich bis zu sechs Personen im Wasser hatten", so der Einsatzleiter.

Feuerwehrmänner leicht verletzt

Mit einem Rettungsboot sowie über die Steigeranlagen am Erzbergerufer sei es den Einsatzkräften und weiteren Passanten dann nach und nach gelungen, alle Personen zu sichern. Laut Schneider wurden sie vom Rettungsdienst versorgt und in Krankenhäuser gebracht. Wie er und später auch eine Sprecher der Polizeieinsatzleitstelle übereinstimmend mitteilten, erlitten sie Unterkühlungen. Zwei Feuerwehrmänner wurden bei der Rettungsaktion zudem leicht verletzt. Ins Krankenhaus mussten sie aber nicht.

Wie die Feuerwehr später mitteilte, sei sie anfangs durch die vielen Schaulustigen am Ufer behindert worden. Erst hinzugerufene Einsatzkräfte der Polizei hätten die Situation soweit klären können, dass sie die Rettungsaktion zu Ende bringen konnte.

Um 23.30 Uhr war der Einsatz laut Feuerwehr dann endgültig beendet. Beteiligt waren zwischenzeitlich auch Wehrleute aus Niederkassel und Bornheim sowie Rettungskräfte der DLRG. Ein angeforderter Polizeihubschrauber konnte laut Schneider noch auf dem Anflug wieder abdrehen.

Warum die Person überhaupt im Rhein trieb, das war laut Polizei und Feuerwehr am Abend noch nicht eindeutig geklärt.

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