Bonner Hauptbahnhof Bombe wurde offenbar gezündet - Bundesanwaltschaft ermittelt

Bonn · Die Bombe, die am Montag am Bonner Hauptbahnhof abgestellt wurde, wurde von den unbekannten Tätern offenbar gezündet. Das berichtet der WDR und beruft sich auf Ermittlerkreise. Am späten Nachmittag wurde bekannt, dass die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen hat.

UPDATE 16.52 Uhr: Wir bekommen soeben die Information, dass dieBundesanwaltschaft die Ermittlungen wegen des Sprengstofffundes am Bonner Hauptbahnhof übernommen hat. Zugleich hat sie das Bundeskriminalamt beauftragt, unter ihrer Sachleitung die polizeilichen Ermittlungen zu führen. Das Bundeskriminalamt werde eine besondere Aufbauorganisation einrichten.

Es lägen nunmehr zureichende tatsächliche Anhaltspunkte dafür vor, dass es sich bei dem Geschehen um einen versuchten Sprengstoffanschlag einer terroristischen Vereinigung radikal-islamistischer Prägung handelt.

Nach dem jetzigen Ermittlungsstand stelle sich der Sachverhalt wie folgt dar: "Am 10. Dezember 2012 gegen 13 Uhr stellte eine männliche Person eine Sporttasche mit einer zündfähigen Sprengvorrichtung auf dem Bahnsteig Gleis 1 des Bonner Hauptbahnhofs ab. Nach den vorläufigen kriminaltechnischen Untersuchungen bestand die Sprengvorrichtung aus einem ungefähr 40 Zentimeter langen Metallrohr, das zündfähiges Ammoniumnitrat enthielt und mit vier Druckgaspatronen umwickelt war, sowie einem Wecker und verschiedenen Batterien, die als Zündvorrichtung dienen sollten. Weswegen der Sprengsatz nicht detonierte, bedarf weiterer Ermittlungen.

Es liegen belastbare Hinweise dafür vor, dass die verdächtige Person über Verbindungen in radikal-islamistische Kreise verfügt. Aufgrund dieser Umstände besteht der Anfangsverdacht, dass er als Mitglied einer terroristischen Vereinigung einen Sprengstoffanschlag verüben wollte (§ 129a Abs. 1, § 211, § 308 Abs. 1 bis 3, §§ 22, 23 StGB).

Die Bundesanwaltschaft hat deshalb am Freitag das Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft Bonn übernommen und das Bundeskriminalamt mit den kriminalpolizeilichen Ermittlungen und der Fahndung nach möglichen Tatbeteiligten beauftragt."

UPDATE: Mit Uhrzeit 15.38 Uhr meldet die Polizei Köln, dass "die in einzelnen Medien diskutierte Aussage, dass der Sprengsatz bereits gezündet wurde, jedoch nicht explodierte, eine von mehreren Ermittlungsthesen darstellt, die zur Verifizierung weiterer Untersuchungen der Spezialisten des LKA bedarf".

Der WDR hatte berichtet, dass die Zündung nicht ausgelöst wurde, da die Bombe offenbar nicht fachgerecht zusammengebaut war.Offiziell wollte die Polizei dazu nicht Stellung nehmen.

[kein Linktext vorhanden] Wie der WDR weiter berichtet, bestand der Fehler der Konstruktion des Sprengsatzes darin, dass die Täter eine Glühbirne statt eines Sprengsatzverstärkers verwendeten. Die Glühbirne wurde neben anderen Einzelteilen ebenfalls in der blauen Tasche sichergestellt.

Die Polizei suche neben den beiden bisherigen nun auch noch einen dritten Verdächtigen. Es solle schon konkrete Hinweise auf einige Personen geben.

Seit der Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch sind rund 300 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter. Darüber hinaus werten mehr als 20 Ermittler Videomaterial im Gesamtvolumen von rund 50 Terabyte aus.

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