Halloween in Bonn Das sind die Kostüm-Trends für Halloween

Bonn · Klassiker wie Hexen, Teufel, Vampire und Zombies stehen bei den Bonnern hoch im Kurs, Clownmasken hingegen sind out. Das Geschäft mit Gruselkostümen boomt in den Tagen vor Halloween wie nie zuvor.

Spinnweben und Ungeziefer in Kaufhäusern sind zu dieser Jahreszeit kein Zeichen von mangelnder Putzdisziplin. Besonders jüngere Bonner haben in dieser Woche verstärkt die Innenstadt aufgesucht, um noch rechtzeitig eine schaurig-schöne Verkleidung für Halloween zu finden.

Das Angebot lässt zwei aktuelle Trends erkennen: Viktorianisch anmutende Kleidung und klobige Accessoires mit Zahnrädern, die Schweißerbrillen und Gasmasken nachempfunden sind, verraten Kennern der Szene, dass die Steampunkmode den Gruselsektor erreicht hat. „Die Leute kombinieren das mit dem üblichen Theaterblut und künstlichen Narben“, sagte Björn Lindert, Geschäftsführer des Kostümfachgeschäfts Deiters.

Inspirationsquelle für den zweiten Trend, der in Ansätzen schon voriges Jahr zu sehen war, ist der „Día de Muertos“, der mexikanische Tag der Toten. Exotische Schädelmasken und Skelettanzüge seien deshalb besonders gefragt, berichtete Lindert: „Für Frauen sind vor allem die Blumen als Gestaltungselement interessant. Viele wünschen sich eine Verkleidung, die nicht nur gruselig, sondern auch sexy ist.“

Jugendliche und junge Erwachsene seien die Hauptabnehmer in dem Saisongeschäft, das trotz des nur eintägigen Events an wirtschaftlicher Bedeutung gewinnt: „Halloween boomt gewaltig“, meinte Lindert. Diese Entwicklung schlägt sich auch in den Verkaufszahlen der Süßwarenindustrie nieder, die 2015 bei Halloweenprodukten eine Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnete.

Besorgnis über mögliche Übergriffe durch sogenannte Horror-Clowns könnte bei manchen die Vorfreude trüben. Galeria Kaufhof und Karstadt haben Clownmasken inzwischen aus dem Sortiment genommen, bei Deiters konnte man nur durch eine gründliche Suche welche finden.

Dass die Masken einen so geringen Anteil des Angebotes ausmachen und nicht prominent ausgestellt sind, habe mit den Vorfällen der letzten Zeit aber eigentlich gar nichts zu tun, meinte Lindert: „Die Figur des gruseligen Clowns geht auf Stephen Kings 'Es' zurück, die Idee ist 25 Jahre alt. Das ist schlichtweg out.“ Vereinzelte Spinner, die sich auf derart geschmacklose Art betätigen wollten, würden sich von einem Verkaufsstopp in den Läden ohnehin nicht aufhalten lassen, vermutet er: „Die können sich die Masken über das Internet versorgen.“

Ein Sprecher der Bonner Polizei erklärte, man werde wie jedes Jahr in der Halloweennacht verstärkt im Einsatz sein. Die Polizei rät den Bürgern, sich nicht von Falschmeldungen in den Sozialen Medien oder gefälschten Videos verunsichern zu lassen. Bonnern, die zum Wochenende hin Fangzähne und Netzstrumpfhosen einkauften, war keine Clownhysterie anzumerken – vielmehr überwog Zuversicht: „Das wird denen schon wieder langweilig“, winkte mehr als ein Halloweenfan ab.

Wer sich nicht an den neuen Kostümtrends orientierte, blieb bei Altbewährtem: Hexen, Vampire, Zombies und Teufel standen hoch im Kurs. Dass bei allem Grusel der Spaß nicht auf der Strecke bleibt, zeigen Kostümideen wie die von Eileen Kießig: „Eine Skelettkuh soll es werden. Im Gesicht Schädel-Makeup, dazu Knochenstrumpfhosen, schwarz-weiß gefleckte Kleidung, Hörner und eine Kuhglocke“, erklärte die Schülerin verschmitzt, bevor sie sich wieder den Regalen zuwandte.

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