"Remise" im Bundesviertel Bistro öffnet im Kutscherhaus

BONN · Gegensätze sind in der "Remise" erwünscht: Kellner in Turnschuhen unter gekälkten historischen Holzbalken, Prunier Kaviar und Pommes, günstiger Mittagstisch und ausgefeilte Abendkarte.

Am Freitag geht mit dem Bistro mitten im Bundesviertel ein neues Gastronomie-Angebot an den Start. Im April wird auch die große Terrasse eröffnet, in naher Zukunft das Spitzenrestaurant "Equu".

Der Bonner Immobilienunternehmer Marc Asbeck hat rund 5,5 Millionen Euro in das Baudenkmal investiert, das sich als ehemalige Kutschengarage im Innenbereich zwischen den alten Villen der Kurt-Schumacher-Straße und den Bürogebäuden der Fritz-Erler-Straße versteckt.

Passend zur Historie werden die Gäste bei der Restaurantdekoration das eine oder andere Pferd entdecken, außerdem Raben und Pfauen. Lebendig sind nur die Fische, die in einem großen Aquarium unter einer gläsernen Tischplatte schwimmen. Verglast ist auch die Decke des Weinkellers, so dass die Gäste einen Blick auf die beleuchteten Flaschen werfen können. Die Einrichtung trägt Asbecks Handschrift: ein Mix aus urban und ländlich, modern und antik.

Der Investor hat seine Restaurant-Idee in Bonn verwirklicht, denn "dann spart man sich den Weg in die nächste Metropole". Das gastronomische Konzept hat Pächter, Betreiber und Küchenchef Robert Maas entwickelt. Der 34-Jährige hat den Umweg über ein Germanistik- und Japanologie-Studium genommen, bevor er seine Ausbildung zum Koch im Sternerestaurant Landhaus Kuckuck begann.

Nach verschiedenen Stationen im Ausland hat er zuletzt im "La Poêle d'Or" in Köln gearbeitet. Saisonal, regional und hausgemacht ist das, was in der "Remise" auf die Teller kommt. "Wenn man ein Restaurant hat, sollte man das kochen, was man selbst gerne isst", sagt Maas. "Bei uns wird es auch Milchreis oder Pudding geben, Hauptsache lecker." Er würde heute zur Eröffnung die Roulade von der Abendkarte bestellen, mit Chicoree, Serviettenknödel und Senfsauce.

Gestern wurde an verschiedenen Stellen im Restaurant noch geschraubt und geputzt. Kurz vor der Eröffnung war noch einiges zu tun, und der Außenbereich mit 600 Quadratmetern Terrasse und Kinderspielplatz ist auch noch nicht ganz fertig. "Wir machen jetzt erst das Bistro auf, später den Bereich, in dem sich die Gäste verzaubern lassen können", sagt Maas. Die Küche ist bereits so ausgestattet, dass "Remise" und "Equu" später parallel laufen können.

Das Gebäude

Das denkmalgeschützte Kutscherhaus gehörte ursprünglich zu einer Doppelvilla, die der Bonner Architekt Julius Rolffs 1908/09 am südlichen Bonner Stadtrand errichtet hatte.

Der vorgelagerte Teil der Villa, heute Kurt-Schumacher-Straße 18, war von 1950 bis 2000 hamburgische Landesvertretung.

Zufahrt zur umgebauten "Remise" ist zwischen zwei Post-Bürogebäuden, Fritz-Erler-Straße 7.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort