Bebauung in Lengsdorf Bis zu 340 Wohnungen an den Lappenstrünken

BONN · Die Stadt Bonn treibt den Bebauungsplan in Lengsdorf voran. Bis zu 340 Wohnungen könnten dort entstehen. Ein interessierter Investor ist mittlerweile abgesprungen.

An den Lappenstrünken: Vor allem der Erhalt der Allee Heinstra0e war bei dem neubauprojekt An den Lappenstrünken umstritten. FOTO: ROLAND KOHLS

An den Lappenstrünken: Vor allem der Erhalt der Allee Heinstra0e war bei dem neubauprojekt An den Lappenstrünken umstritten. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Die Stadt treibt die Wohnbebauung eines Grundstücks in Lengsdorf voran. Der Rat hat die Umlegung des Plangebiets „An den Lappenstrünken“ beschlossen. Parzellen werden zusammengelegt, neu geordnet und getauscht.

Das Areal liegt zwischen Provinzialstraße, Flodelingsweg, Hainstraße und der Anschlussstelle Lengsdorf der Autobahn 565. Im Zuge der Umlegung werden die Grundstücke neu geordnet, um sie bebauen zu können. „An den Lappenstrünken“ ist das erforderlich, weil es dort nach Angaben der Stadt mit 42 Grundstückseigentümern eine Vielzahl von Parzellenbesitzern gibt. „Alle Grundstücke werden sozusagen in einen Topf geschmissen und so strukturiert, dass das Gebiet gebaut werden kann“, erklärt Vizestadtsprecher Marc Hoffmann das Verfahren, das im Baugesetzbuch geregelt ist.

Insgesamt geht es um eine Grundstücksfläche von 32 000 Quadratmetern, was etwa fünf Fußballfeldern entspricht. Zurzeit wird sie überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Im nördlichen Planbereich stehen bereits zwei Wohnhäuser, an die die Bebauung anknüpfen soll. Hoffmann zufolge plant die Stadt auf dem Areal zwischen 240 und 340 Wohnungen mit durchschnittlich 75 Quadratmetern Größe. Mit dem Bebauungsplan Nummer 6320-1 (früher: 7520-20) befasst sich die Stadt bereits seit dem Jahr 2000.

Ursprünglich war eine Mischung aus Gewerbe- und Wohneinheiten angedacht, aufgrund des engen Wohnungsmarktes empfiehlt die Verwaltung mittlerweile jedoch eine reine Wohnbebauung mit einem 30-prozentigen Anteil für geförderten Wohnraum (Sozialwohnungen). Auch Mehrgenerationenwohnen, betreutes Wohnen und Seniorenwohnen seien denkbar, wie aus der Vorlage hervorgeht.

Die Erschließung mit technischen Leitungen soll über die Provinzialstraße erfolgen, um die schützenswerte Lindenallee mit ihren Bäumen entlang der Hainstraße zu schonen. Geplant sind drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser sowie parallel der Hainstraße dreigeschossige Stadthäuser. Zwei Grünflächen sollen am Flodelingsweg im Norden und nahe der Autobahnanschlussstelle im Süden entstehen. Jedoch ist nicht jeder von diesen Plänen begeistert: Eine Bürgerinitiative hält die Bebauung für zu massiv und regt eine maximale Bebauung von zwei Geschossen an.

Ein interessierter Investor ist mittlerweile abgesprungen. In der aktuellen Beschlussvorlage für den Rat heißt es dazu: „Die umfangreichen Bemühungen eines Projektentwicklers, im Wege einer freiwilligen Bodenordnung eine Neuordnung zu erwirken, sind gescheitert.“ Ob die Vereinigte Wohnbaugesellschaft (Vebowag) der Stadt den Zuschlag bekommt, dazu wollte die Stadt noch nichts sagen. Vebowag-Chef Michael Kleine-Hartlage teilte dazu mit: „Wir haben immer Interesse an der Übernahme von Grundstücksflächen, auf denen geförderter Wohnraum entstehen soll.“

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