"Kandidaten braten" Bildung, Energiewende und Kinderarbeit

BONN · Beim Nachtisch hatten die Jugendlichen Gelegenheit, den Politikern Fragen zu stellen

Gestärkt geht es in die Diskussionsrunde: Die Jugendlichen löchern die Kandidaten mit Fragen.

Gestärkt geht es in die Diskussionsrunde: Die Jugendlichen löchern die Kandidaten mit Fragen.

Foto: Volker Lannert

Sophia (16):

Wie stehen Sie zum dreigliedrigen Schulsystem?

"Für uns ist längeres gemeinsames Lernen das A und O", sagte Paul Schäfer (Linke) und ist sich da mit Katja Dörner (Grüne) und Klaus Benndorf (Piraten) einig. Die Kinder würden zu früh aufgeteilt. Es sei sehr entscheidend, wer vor den Schülern stehe, meinte dagegen Joachim Stamp (FDP). "Die Lehrerausbildung muss besser werden." Ulrich Kelber (SPD) sprach sich dafür aus, mehr Geld in Bildung zu investieren, auch wenn das höhere Steuern bedeuten würde. "Geld allein reicht nicht", entgegnete Claudia Lücking-Michel (CDU). Sie bekannte sich klar zum dreigliedrigen Schulsystem.

Antonio (16):

Was wollen Sie gegen Kinderarbeit tun?

"Es müssen bestehende Gesetze durchgesetzt und neue geschaffen werden", meinte Kelber. Wie Benndorf und Schäfer appelliert auch Lücking-Michel an alle Verbraucher, ihre Konsumentenmacht ernst zu nehmen und beim Kauf genauer hinzugucken. Für die CDU-Politikerin ist auch wichtig, dass die von Kinderarbeit betroffenen Länder wirtschaftlich gestärkt werden müssten. Ähnlich sieht es Stamp, der staatliche Kontrollen für schwierig hält. Dörner fordert eine Zertifizierungspflicht für Waren, um Produkte aus Kinderarbeit ausschließen zu können.

Hannah (15):

Wie soll es mit der Energiewende weitergehen?

"Wir Grünen sind die Einzigen, die sagen: Wir müssen ganz auf Kohlekraft verzichten", sagte Dörner. Benndorf setzt darauf, die Speicherung und Produktion von Energie zu dezentralisieren "Ich glaube, der Strombereich kann bis 2030 vollständig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden", meinte Kelber. Lücking-Michel steht hinter dem Atomausstieg, Energie müsse aber bezahlbar bleiben. Stamp ist für Wettbewerb bei den erneuerbaren Energien und Schäfer setzt voll und ganz auf Wind, Wasser und Sonne als Energiequellen der Zukunft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Der Macke vom Müll
Neue Folge des Crime-Podcasts „Akte Rheinland“ Der Macke vom Müll
Aus dem Ressort