Öffentlicher Nahverkehr Beu fordert ein drittes Gleis zwischen Bonn und Köln

Bonn · Das Projekt Lead City ist im Januar gestartet. Der Bund und die Stadt erhoffen sich Verbesserungen im Nahverkehr. Darüber sprach Philipp Königs mit dem Vorsitzenden des Bonner Verkehrsausschusses, Rolf Beu (Grüne).

Herr Beu, trügt der Eindruck oder lässt die Qualität des Nahverkehrs in Bonn deutlich nach?

Rolf Beu: Wenn Sie Qualität so interpretieren, dass Sie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit meinen, ist dieser Eindruck zumindest im letzten Jahr richtig. Wenn Sie Qualität mit dem Angebot gleichsetzen, dann eher nein, weil das Leistungsangebot für eine Stadt mit rund 320.000 Einwohnern im Vergleich mit ähnlich großen Städten wirklich gut ist. Wir haben auf den Hauptstrecken in den Stoßzeiten einen Fünf-Minuten-Takt. Selbst in den Außenbereichen fahren Busse mindestens zwei Mal in der Stunde. Dieses Angebot ist Jahr für Jahr besser geworden.

Aber der Fahrgast will doch in erster Linie zuverlässig ankommen.

Beu: Infrastruktur und Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen. Die Stadtwerke fahren teilweise noch mit zwanzig Jahre alten Bussen. Die Niederflurbahnen sind ein Vierteljahrhundert alt und stehen vor ihrem Austausch. Hinzu kommt, wie bei anderen Verkehrsbetrieben auch, das Problem, ausreichend Fahrerinnen und Fahrer zu gewinnen. Damit verbundene Arbeitsüberlastung führt zu hohen Krankenständen. Und dies führt zwangsläufig zu Ausfällen, was für die Fahrgäste extrem ärgerlich ist.

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