Kommentar zur Unterbringung von Flüchtlingen Besser informieren

Meinung | Bonn · Die Einladung der Stadt Bonn an die Politiker und die Sportler zu einem runden Tisch ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan ist gut beraten, angesichts des wachsenden Unmuts in der Bevölkerung über die bisherige städtische Politik zur Flüchtlingsunterbringung die Karten offen auf den Tisch zu legen. Denn wenn Sridharan Akzeptanz und Solidarität von den Bürgern erwartet und nicht will, dass die Stimmung in Bonn kippt, müssen er und seine Verwaltung detailliert und umfänglich informieren über die Gründe, warum trotz der zahlreichen leerstehenden Immobilien in der Stadt jetzt eine Turnhalle nach der anderen als Flüchtlingsquartier herhalten soll.

Bisher verdiente die Informationspolitik der Stadt ihren Namen nicht. Bei allem Verständnis angesichts der vielen Flüchtlinge, die Woche für Woche nach Bonn kommen: Über Asbestbelastung in Gebäuden zu reden, in denen jahrzehntelang Menschen gearbeitet haben, wie etwa im ehemaligen Landesbehördenhaus, und das unter anderem als Grund für die Nichteignung anzuführen, ist starker Tobak. Das überzeugt doch niemanden. Oder der Brandschutz – ohnehin ein Totschlagargument: In anderen Städten hilft man sich mit Brandwachen aus der Patsche. Das kostet zwar auch Geld, ist aber eine schnellere und pragmatischere Lösung als langwierige und kostspielige Umbauten.

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