20 Jahre „Enyiduru" in Bonn Benefizkonzert für Bildungsarbeit in Nigeria

Bonn/Wachtberg · Der Bonner Verein „Enyiduru Projekt Nigeria“ wirbt um Unterstützung für sein Bildungsprojekt in Nigeria. Zu seinem 20-jährigen Bestehen gibt das Wachtberger Kammerorchester am Samstag, 4. Februar, 17 Uhr, ein Benefizkonzert in der Bonner Lutherkirche.

 Boniface Amu leitet das Bildungszentrum in Nigeria und kümmert sich um die Schüler.

Boniface Amu leitet das Bildungszentrum in Nigeria und kümmert sich um die Schüler.

Foto: Verein Enyiduru

Der Verein „Enyiduru“ wurde 1996 in Bonn unter Vorsitz von Lioba Brockamp und Birgitta Schneider unter dem Leitsatz „Bildung ist Befreiung.“ gegründet. Er unterstützt den nigerianischen Priester Boniface Amu, der in Bonn studiert hat, bei der Errichtung eines Bildungszentrums im nigerianischen Nsukka. Vorrangiges Ziel ist, die bittere Armut zu bekämpfen. „Ursache ist meist die fehlende Bildung“, so Brockamp. Mithilfe des „Enyiduru-Projekts konnte Amu seitdem viel Positives bewirken. Knapp eine Million Euro hat der Verein inzwischen gesammelt und in sein Vorhaben investiert.

Vor wenigen Tagen kehrte die zweite Vorsitzende, Birgitta Schneider, von ihrem dreimonatigen Aufenthalt in Nsukka heim und berichtete über die Fortschritte. In den vergangen 20 Jahren ist in Nsukka ein großes Bildungszentrum für Erwachsene und Kinder entstanden, das sogar über eine eigene Trinkwasserversorgung verfügt. Rund 400 Kinder besuchen Kindergarten, Vorschule und eine staatlich anerkannte Grundschule.

Dreimal die Woche erhalten sie dort ein warmes Essen. „Das ist eine ganz wichtige Errungenschaft“, betont Brockamp. Denn oft kommen die Kinder hungrig in den Unterricht. Während der Nachwuchs in der Schule lernt, haben die Eltern die Gelegenheit, in Workshops lebenswichtige Kenntnisse zu erlernen, beispielsweise, welche Anbaumethoden von Gemüse auch in trockenen Regionen möglich sind.

Ausbildung für Schulabgänger

Der Erfolg der vergangenen Jahren treibt den Verein weiter an. Das nächste Ziel ist, Ausbildungsmöglichkeiten für die Schulabgänger zu schaffen. Bislang endet nach der sechsjährigen Grundschule die Ausbildung. Stolz macht den Verein auch, dass ihre Kinder im Vergleich zu anderen Schulen die besten Abschlüsse erzielen. Im nächsten Jahr soll eine Haushaltsschule mit einer zweijährigen Ausbildung starten. Von dem Projekt profitiert auch das Umfeld. Schneider: „Inzwischen wandelt sich das Viertel, das immer noch durch bittere Armut geprägt ist, und die Kinder fangen an, ihre Eltern zu erziehen.“

Der Eintritt zum Benefizkonzert zugunsten des „Enyiduru“-Projekts ist am Samstag, 4. Februar, ab 17 Uhr in der Lutherkirche ist frei. Es wird um eine Spende gebeten.

Weitere Informationen auf www.enyiduru.de

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