Bonner Bäderkonzept Beirat hält am Frankenbad fest

Bonn · Mittlerweile steht fest, dass die Stadtwerke Bonn das neue Hallenbad im Wasserland auf ihrem Grundstück bauen und unterhalten werden. Die Stadt wäre als Mieter der Wasserfläche dann Betreiber.

Das sagte Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Dienstagabend im Projektbeirat Bäder, der den Weg für den Neubau geebnet hat. Nach vielen Jahren Diskussion setzt Bonn nun ein Bäderkonzept um.

Mittlerweile sei auch der steuerliche Querverbund geprüft, versicherte der OB. Die SWB haben damit die Möglichkeit, etwaige Verluste aus einem solchen Betrieb zu verrechnen. Überhaupt ist ein neues Bad an der Christian-Miesen-Straße praktisch, da sich die Wärme des benachbarten Heizkraftwerks Süd gut und günstig fürs Beheizen nutzen lässt.

Vor den Beratungen in den nächsten Gremien bis hin zum Beschluss im Stadtrat am 22. September hat die Ratskoalition am Mittwoch einen Änderungsantrag vorgelegt, wonach das Schwimmen im Frankenbad bis zur Eröffnung des neuen Bades möglich sein soll.

Baudenkmal Frankenbad soll als Gebäude erhalten bleiben

„Für die Nutzung des Foyers und des Innenhofes soll für die Zwischenzeit eine gastronomische Nutzung schnellstmöglich angestrebt werden“, heißt es. Das Baudenkmal Frankenbad solle letztlich, so gut es geht, erhalten werden. Händler könnten es beispielsweise nutzen. Alles weitere soll ein städtebaulicher Wettbewerb zeigen. Bereits heute ist der Platz ein Treffpunkt in der Altstadt. Er soll noch aufgewertet werden.

Die SPD in der Opposition gibt ihre Haltung nicht auf, die „unverzichtbaren Quartiersbäder“, so die Stadtverordnete Gabi Mayer, zu sanieren und damit zu erhalten. So trägt die Partei das Bäderkonzept nicht mit, will Fragen nach den Kosten und der Art des neuen Bads beantwortet haben.

Das sei nun Aufgabe des Sportausschusses, sagte der OB verwundert. Es sei doch klar, dass ein Kombibad mehr kosten werde als ein reines Hallenbad. Und komme dann Wellness noch hinzu, werde es noch teurer. Nach einem ersten Votum soll es statt einem angeschlossenen Freibad zumindest ein Außenbecken geben, womit auch die Schwimmvereine der Stadt leben können. Mayer denkt, dass nun schnell etwas beschlossen werden soll, bevor sich die Diskussion in der Stadt vollends entfalte.

Ersatzteile fürs Kurfürstenbad aus dem Internet

Die Linke, ebenfalls Gegner der Lösung, kritisiert die Lage, wonach es für einige Schulen und Badbesucher zu weit entfernt liege. Dem widersprach Rolf Beu (Grüne). Mit dem Nahverkehr sei man schnell dort, erst recht wenn der Bahnhaltepunkt UN-Campus in Betrieb sei.

Marion Duisberg, stellvertretende Chefin des Städtischen Gebäudemanagements (SGB), nannte weitere Details zum „dauerhaft kritischen“ Zustand der Bonner Hallenbäder aus den 60er Jahren – das Kurfürstenbad macht nach dem Sommer schon nicht mehr auf. „Die Lüftungsanlagen sind alle in die Jahre gekommen.“ Sei was zu reparieren, „bewegen wir uns immer auf dünnem Eis“. Das gelte auch für die Elektroanlagen und Heizungen, die oft von Hand geregelt werden müssen. Duisberg: „Wir kaufen alte Ersatzteile aus dem Internet. Das kann auch mal danebengehen.“

Der Beirat sprach sich für die Sanierung des Hardtbergbades und eine Traglufthalle aus, die im Winter das Friesdorfer Freibad überspannen soll – als Ersatz für das Kurfürstenbad, dessen Grundstück vermarktet werden soll. Dieses Jahr wird es aber noch nichts, da noch an den Umkleiden und Parkplätzen etwas getan werden muss.

Freibäder bis 11. September geöffnet

Ute Pilger vom Stadtschwimmverband hofft aber auf 2017. Sie sprach auch für die Schwimm- und Sportfreunde (SSF), die weiter Interesse am Betrieb der Beueler Bütt hätten, wo dann aber auch die Schulen und jeder andere Schwimmer hin dürfen. Wie sieht es mit möglichen privaten Betreibern für die Freibäder aus, fragte die SPD voller Skepsis. „Lassen Sie sich überraschen“, meinte Sridharan.

Die Bonner Freibäder haben bis Sonntag, 11. September, geöffnet.

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