Bertolt-Brecht-Gesamtschule Beim Unesco-Projekttag dreht sich alles um "Vielfalt"

TANNENBUSCH · Die dunklen, feuchten Lehmklumpen sehen nicht appetitlich aus. Dabei steckt so viel Potenzial und Farbe in ihnen. Man muss nur einfach noch ein paar Wochen Geduld haben. Die Rede ist von Seedballs, die die 1450 Schüler der Bertolt-Brecht-Gesamtschule am Montagmittag auf dem gesamten Außengelände verteilten.

 Zeigen Samenbälle: Alina (l.) und Lea aus der Klasse 8.3.

Zeigen Samenbälle: Alina (l.) und Lea aus der Klasse 8.3.

Foto: Müller

Seed heißt Samen, und jede Kugel ist voll davon. Bunte Blumen und Kräuter sollen bald an allen möglichen Ecken wachsen. Die Aktion bildete den Abschluss des Unesco-Projekttages, der unter dem Motto "Vielfalt" stand. Zudem feierten alle den jährlichen Schulverfassungstag.

Die Samenbomben herzustellen, war gar nicht so schwer. Die Schüler nahmen Lehmpulver, Erde, Wasser und natürlich jede Menge Samen. "Die Bälle werden geformt und dann im Gelände zum Trocknen ausgelegt", sagte Sabine Mergel, didaktische Leiterin der Schule. Nicht nur auf dem Naturerlebnis-Schulhof schwärmten die 36 Klassen und 18 Kurse aus. Sie warfen auch Seedballs in hässliche Ecken am Rand. Die würden erst einmal hart wie Stein, Regen weiche dann alles auf, die Pflanzen begännen zu wachsen - ein Sinnbild für Vielfalt, aber auch Nachhaltigkeit, so Mergel.

Die Schüler stellten einen Vormittag lang Plakate her und bestückten Stellwände mit Informationen. Eine Kinderrechte-Schutzmauer baute die Klasse 6.6 aus Schuhkartons und versah sie mit Sprüchen wie "Kinder sind die Zukunft", wie Ida (12), Cisco (11) und Helen (11) erklärten. Eine andere Klasse beschäftigte sich mit den mehr als 3000 Brotsorten in Deutschland und backten selbst. Es ging um nachhaltigen Tourismus und die mögliche Bedrohung durch gebietsfremde Tiere und Pflanzen.

"Mit einem angemalten Sparschwein haben wir für Unicef gesammelt", sagte Johannes (11) aus der 6.3. "Bei einer Tombola kamen dann noch mal 500 Euro zusammen", ergänzte Luise (12). Das Geld werde je zur Hälfte für Trinkwasser und Bildung in armen Ländern verwendet, sagten Denise (11) und Laura (12). So ging es auch um die Menschenrechte und interkulturelles Lernen.

An der Gesamtschule existiert eine Schulverfassung, die jeder Schüler unterschreiben muss. "Es geht darin ums gemeinsame Miteinander und ein gutes Schulklima", sagte Mergel - alles ohne den erhobenen Zeigefinger. Am Verfassungstag wurden 70 Jugendliche für ihre Hilfsbereitschaft oder ihr besonderes Engagement etwa als Streitschlichter oder Schülerratsmitglied ausgezeichnet. Das übernahmen neben Mergel Schulleiter Reinhold Pfeifer und seine Stellvertreterin Margarete Ruhnke.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-Bilanz Erfolg bemisst sich an Taten
Zum Thema
Aus dem Ressort