Bonner Weihnachtsmarkt Beethoven ist auf Weihnachtsmarkt allgegenwärtig

Bonn · Beethoven und Bonn sind eine untrennbare Einheit. Sogar auf dem Weihnachtsmarkt finden sich etliche Motive von Bonns berühmtestem Bürger. Ein kleiner Beethoven aus Schokolade gefällig? Oder ein Kräuterlikör mit „Bonns Götterfunken“?

 Beethovens Konterfei findet sich an einigen Ständen des Bonner Weihnachtsmarktes. Hier ziert es Senfgläser aus der Eifel.

Beethovens Konterfei findet sich an einigen Ständen des Bonner Weihnachtsmarktes. Hier ziert es Senfgläser aus der Eifel.

Foto: Susanne Wächter

Frank Wittwer, Vorstandsmitglied des Vereins „Bürger für Beethoven“, hat sich auf die Suche gemacht und 15 Stände vom Münster- bis zum Bottlerplatz gefunden, an denen Beethoven allgegenwärtig ist. Da ist zum Beispiel Reinhard Haller von der gleichnamigen Eifeler Destillerie. Neben verschiedenen cremigen bis fruchtigen Likören findet der Besucher auch einen ganz außergewöhnlichen Likör. „Bonns Götterfunken“ hat Haller ihn genannt. Die Idee hatte seine Nachbarin, gebürtige Bonnerin und Likörliebhaberin, wie sie sich selbst bezeichnet.

„Fast jede Stadt hier im Umkreis hat ihren eigenen Likör oder Schnaps. Nur Bonn konnte bis dato in dieser Hinsicht nicht mithalten“, sagt er und holt eine Flasche des Kräuterlikörs hervor. Er schüttelt kurz und schon glitzert und funkelt es in der Flasche. „Das ist essbares Gold“, sagt Haller und freut sich, dieses Getränk nun zu seinem Sortiment zählen zu können. Den Besuchern fällt er direkt auf. Und wer einem Kräuterlikör nicht abgeneigt ist, nimmt auch ihn gerne mit.

Ein wenig verloren wirkt dagegen der kleine Ludwig zwischen den Schraubenschlüsseln, Kneifzangen und Sägeblättern aus Schokolade. Justin Luxem, der an diesem Tag seine erkrankte Tante vertritt, hält die kleine essbare Büste in der Hand. Es sei gar nicht so einfach gewesen, eine Schokoladenmanufaktur zu finden, die die Büste nach den Vorstellungen seiner Tante anfertigt. In Italien ist sie schließlich fündig geworden. „Nächstes Jahr gibt es eine größere Büste, die ist dann auch nicht mehr zu übersehen“, kündigt Luxem an.

Allerlei Schreibfedern, Tagebücher und Stifte mit dem Konterfei Beethovens oder Miniaturorgeln gibt es bei Sylvia Caspar am Stand von de Facto. Nur in Bonn verkaufe sie ihre Schreibutensilien mit Beethovenmotiven – das laufe sehr gut. Vor allem die kleine Orgel sei ein schönes Mitbringsel für Touristen und ihre Lieben daheim.

Bei einigen Ständen muss man genau hinsehen, um den Zusammenhang mit Beethoven zu erkennen. Am Stand von Ute Ella Arbabha von der Kastell-Keramik etwa steht das Beethovenhaus zwischen dem historischen Rathaus und einem Miniatur-Gründerzeithaus. „Wer sich hier bei mir intensiver umschaut, entdeckt auch das Beethovenhaus“, sagt sie. Jede Stadt habe markante Gebäude. In Bonn sei es eben das Beethovenhaus.

Erstmals hatte sich der Verein „Bürger für Beethoven“ auf die Suche nach Beethovenmotiven gemacht. Im nächsten Jahr wird das Ganze professionalisiert. „Wir werden im Vorfeld des Weihnachtsmarktes die Händler anschreiben und unseren Wettbewerb ankündigen“, erklärt Vorstandsmitglied Stephan Eisel. Dann, so hofft Eisel, werden sich die Händler „noch mehr ins Zeug legen und 'unseren Ludwig' noch ein wenig mehr in den Mittelpunkt rücken“. Eine unabhängige Jury soll dann die schönsten Motive auswählen. Noch steckt dieses Projekt in den Kinderschuhen, aber bis zum Beethovenjubiläum 2020 ist ja noch genügend Zeit.

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