Sanierung des maroden Dachs im Hauptbahnhof Bahnkunden sollen nicht mehr im Regen stehen

BONN · Die Deutsche Bahn will ihre Kunden im Bonner Hauptbahnhof nicht länger im Regen stehen lassen: Im Februar beginnt sie mit den seit langem geplanten Sanierungsarbeiten für das marode Dach der denkmalgeschützten Bahnhofshalle aus dem Jahr 1884.

 Bei Regen platscht das Wasser wie aus Eimern durch das marode Dach der Bahnhofshalle auf den Bahnsteig.

Bei Regen platscht das Wasser wie aus Eimern durch das marode Dach der Bahnhofshalle auf den Bahnsteig.

Foto: Volker Lannert

Das geht aus einer Mitteilungsvorlage der Stadt Bonn für die Sitzung des Planungsausschusses hervor, der am 21. Januar tagt. Die Kosten für das Projekt sollen bei 8,7 Millionen Euro liegen. Von der Bahn selbst waren gestern keine Auskünfte zum Vorhaben zu erhalten.

Damit auch während der Dachsanierung der Zugverkehr ungehindert durch den Bonner Hauptbahnhof rollen kann, muss auf dem Hausbahnsteig, also auf Gleis 1, sowie auf Bahnsteig 2 eine verschiebbare stählerne Montagebühne errichtet und gegründet werden, heißt es in der städtischen Vorlage außerdem. Weil auf dem Hausbahnsteig obendrein die Abstützungen für die Montagebühne gelagert werden sollen, sei dort eine sichere Abwicklung des Reiseverkehrs nicht mehr gewährleistet. Der Bahnsteig könne deshalb für die Dauer der Arbeiten, die laut Stadt voraussichtlich bis Ende 2016 dauern, nicht mehr genutzt werden.

Die Züge, die bisher auf Gleis 1 halten, könnten nicht zu einem anderen Gleis umgeleitet werden - aufgrund der großen Zahl an Reisenden und der hohen Verkehrsdichte im Bonner Hauptbahnhof. Deshalb soll weiter südlich in Höhe der Poppelsdorfer Allee ein sogenannter Behelfsbahnsteig gebaut werden. Laut einer älteren Stellungnahme der Bahn werden täglich rund 40.000 Reisende im Hauptbahnhof gezählt.

Ursprünglich sollten die Arbeiten, wie berichtet, im vorigen Jahr beginnen. Doch es kam zu zeitlichen Verzögerungen. Die Sanierung kleinerer Stahlelemente am Tragwerk, die neu lackiert und mit einem Schutzanstrich versehen werden sollten, konnte nicht an Ort und Stelle erfolgen. Die Elemente wurden abgetrennt und in eine Spezialwerkstatt gebracht. Sie hätten aber keine tragende Funktion gehabt, eine Gefährdung der Reisenden sei ausgeschlossen gewesen, teilte die Bahn damals mit.

Das Dach soll nun jeweils in 30-Meter-Stücken Abschnitt für Abschnitt saniert werden. Je nachdem, wo gerade gearbeitet wird, müssen die Züge dann ein kleines Stück weiter vorziehen. Doch repariert wird nicht nur das Dach: Obendrein will die Deutsche Bahn ein neues Entwässerungssystem im Hauptgebäude installieren und die Oberleitungen erneuern.

"Seitens der Verwaltung wird die zeitlich befristete Maßnahme im Hinblick auf den Erhalt des denkmalwerten Bonner Hauptbahnhofs als Tor zur Stadt begrüßt", heißt es in einer Mitteilungsvorlage, in der die Stadtverwaltung die Mitglieder des Planungsausschusses über das Bauvorhaben der Bahn informiert. Auch für das Areal hinter dem Bahnhof im südlichen Teil der Quantiusstraße gibt es große Pläne. Danach soll die von der Caritas betriebene Radstation ihr dauerhaftes Domizil in einem dort geplanten Studentenwohnheim beziehen.

Aber bevor sie aus ihrem heutigen Provisorium dorthin wechselt, muss sie zunächst mit einem weiteren Provisorium in der Hochgarage der Bahn wenige Meter weiter westlich vorliebnehmen. Investor des Studentenwohnheimes ist der Unternehmer Detlev Klaudt. Einen positiven Bauvorbescheid für das Studentenwohnheim hat er bereits. Offen ist indes noch der Baubeginn.

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