Privater Sicherheitsdienst Bad Breisig sichert sich gegen Einbrüche ab

BAD BREISIG · Sicherheit mag zu den elementaren Grundbedürfnissen der Menschen gehören. "Sicherheit bedeutet dabei nicht nur das Vermeiden von Gefahr, sondern auch das Streben nach Schutz und das Bewahren von Eigentum", weiß Timo Paffen aus Wachtberg-Gimmersdorf.

Der 22-jährige Kaufmann hat vor zwei Jahren einen Sicherheitsdienst gegründet, der seine Dienste auch Kommunen anbietet. Die Stadt Bad Breisig macht davon Gebrauch. Seit es die "City-Streife" in der Rheingemeinde gibt, sind Einbrüche und Vandalismus angeblich zurückgegangen. Bürgermeister Bernd Weidenbach: "Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Für das nächste Haushaltsjahr sehen wir wieder Finanzmittel für den Sicherheitsdienst vor."

Ein Misstrauensvotum gegen die Polizei sei das nicht. Die Beamten könnten schließlich nicht überall sein. Erst recht nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit. Jetzt, mit Beginn der "dunklen Jahreszeit", steige vielerorts die Zahl der Einbrüche. In Bad Breisig will man das verhindern und setzt auf das Know-how des privaten Sicherheitsdienstes, der regelmäßig mit zwei ausgebildeten "Sheriffs" auf Streife geht.

Im Kurpark, der Bier- und Eulengasse, der Ernst-Schwickerth-Allee, am Rhein, am Zentralparkplatz oder in der Zehnerstraße sind Paffens Leute unterwegs, um für Ruhe und Ordnung im Städtchen zu sorgen. Dabei werden ihnen die Zeiten, in denen patroulliert werden soll, von der Stadtverwaltung klar vorgegeben.

Die bisherigen Revierkontrollen haben wohl wegen ihrer abschreckenden Wirkung Früchte getragen. Bernd Weidenbach: "Bürger teilen uns mit, dass sie ein gewisses Gefühl von Sicherheit empfinden, wenn die City-Streife unterwegs ist. Auch die Polizei hält die Streife für hilfreich." Umgekehrt bezeichnet Sicherheitschef Timo Paffen die Zusammenarbeit mit der Polizei als "hervorragend": "Es gibt eine super Zusammenarbeit mit der Inspektion in Remagen."

Jeden Freitag und jeden Samstag, aber auch ein- bis zweimal während der Woche sind die technisch gut ausgerüsteten Sicherheitsleute die gesamte Nacht in Bad Breisig unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Paffen beschäftigt insgesamt elf Sicherheitskräfte. Auf Streife gehen sie jeweils zu zweit. Sie achten darauf, ob Türen und Fenster verschlossen sind, beobachten Straßenzüge und Parkplätze.

"Meistens passiert nix. Aber wenn doch, dann sind wir schnell zur Stelle", so Paffen, der auch damit beauftragt ist, den Bonner Straßenstrich zu bewachen. Sein Team pflege höchste Sicherheitsstandards, die durch regelmäßige Schulungen und Seminare auf dem aktuellen Stand gehalten würden. Insbesondere würden dort alle Spielarten der Deeskalation eingeübt. Denn natürlich gebe es auch brenzlige Situationen mit teils aggressiven Leuten.

Bislang sei Bad Breisig der einzige kommunale Auftraggeber, den der Wachtberger Sicherheitsdienst betreut. Ansonsten seien es private Hauseigentümer, die Timo Paffen und sein Team bitten würden, ein Auge auf Haus und Hof zu werfen. Meist natürlich in Gegenden, in denen gut betuchte Mitbürger leben. Dabei sei die Präsenz sehr wohl auch woanders dringend von Nöten.

Die Stadt am Rhein lässt sich den Sicherheitsdienst im Jahr 6000 Euro kosten. Eine Zunahme an Vandalismus und Sachschäden, aber auch das größer gewordene Schutzbedürfnis von Hausbesitzern und Wohnungsmietern hatten die Stadt seinerzeit dazu bewogen, um externe Hilfe zu bitten. Weidenbach: "Das haben wir bisher nicht bereut." Der Vertrag mit den "Sheriffs" wurde deshalb verlängert.

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