Kommentar BV Bonn - Schwierige Verhandlung

Bonn · Die Parteien in der Bezirksvertretung Bonn legen Wert darauf, dass es ihnen vor allem um die Sacharbeit geht. In der Tat hat die vergangenen Legislaturperiode gezeigt, dass es bei den Themen, die den Bürger direkt vor seiner Haustür betreffen, selten auf die parteipolitische Richtung ankommt.

So fielen 95 Prozent aller Beschlüsse einstimmig aus. Daran sieht man, dass eine Koalition im Bezirksparlament nicht ganz so wichtig ist.

Da die FDP nur noch einen Sitz hat, ist sie auf derselben Ebene angekommen wie der Bürger Bund, die Linke sowie die Neuen, AfD und Piraten. Es wird spannend, wem diese nun die Hand reichen. Vor allem, wenn es um die Wahl des Bezirksbürgermeisters geht. Schon vor fünf Jahren hatte Helmut Kollig (SPD) dabei Linke und FDP auf seiner Seite. Interessant wird aber auch, wie sich die Grünen verhalten. Beanspruchen sie eine halbe Amtszeit des Bezirksbürgermeisters für sich? Unterstützen sie nach fünf Jahren Ratskoalition mit der CDU Maiwaldt, der gerne Kollig ablösen würde?

Die Verhandlungsposition der CDU hatte sich am Wahlabend im letzten Moment verschlechtert, als die SPD noch ihren fünften Sitz bekam und damit auf Augenhöhe mit den Christdemokraten steht. Da nutzt es auch nicht viel, dass die CDU das bessere Wahlergebnis hat. Ein Argument bei den Verhandlungen wird es aber sein.

Gut ist, dass es noch vor der Sommerpause weitergehen soll - mit der Wahl des Bezirksbürgermeisters am 11. Juni und einer ersten thematischen Sondersitzung am 1. Juli.

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