Platz Am Johanneskreuz Bürgerversammlung will eine Umgestaltung

BONN-CASTELL · Der Platz Am Johanneskreuz soll attraktiver und belebter werden: Die Stadt hat Montagnachmittag viele kleine Maßnahmen vorgestellt, um dieses Ziel zu erreichen. Fast alle der 28 Teilnehmer der Bürgerversammlung im Stadthaus gaben dazu ihre Zustimmung.

 Bislang lädt der Platz Am Johanneskreuz nur wenige zum Verweilen ein. Die Stadt plant, die Ecke umzugestalten.

Bislang lädt der Platz Am Johanneskreuz nur wenige zum Verweilen ein. Die Stadt plant, die Ecke umzugestalten.

Foto: Barbara Frommann

Dabei ist das zu lösende Problem nicht klein. Der Platz zwischen Rosental und Kölnstraße ist beliebter Treffpunkt für Anwohner, die sich im benachbarten Supermarkt Bier kaufen und es gleich draußen trinken. Wie berichtet, gab es auch Drogenhandel und immer wieder Pöbeleien, so dass sich Anwohner bedroht fühlten. Wie Oliver Ueberholz, der schon mit einem Messer angegriffen wurde.

Seine Klagen via Facebook fanden großes Gehör, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch war Ende August 2012 vor Ort. Seitdem hat eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Stadt, von Anwohnern, Polizei und Hilfsvereinen nach Lösungen gesucht. "Das Wegschicken der Szene ist keine Lösung", sagte am Montag Harald Borchert, Abteilungsleiter beim Stadtordnungsdienst. Er kann sich vorstellen, dass es Am Johanneskreuz künftig ähnlich zugeht, wie etwa am Frankenbad oder auf dem Bottlerplatz.

Da treffe man den Obdachlosen mit seinem Bier und auch die Mutter, die auf ihr spielendes Kind aufpasst. Im Gespräch sei gewesen, Teile des Johanneskreuzes zu entwidmen, damit eine Bürgerinitiative sich darum kümmert. Das sei jedoch laut Borchert schon wegen der Haftung rechtlich schwierig.

Die kurzfristigen Gestaltungsvorschläge, über die die zuständige Bezirksvertretung Bonn vielleicht noch in dieser Legislaturperiode entscheiden kann: Das Lokal "Live" kann seine Außengastronomie erweitern, dafür fielen auf der Grünfläche ein paar Bäume weg. Poller, auf denen man sitzen kann, werden entfernt, es kommen andere dorthin, damit der Platz autofrei wird. Für den Lieferverkehr sind drei Kurzparkplätze geplant. Es soll Fahrradständer geben, mehr Mülleimer und hübschere Baumbeete.

Hauseigentümer Martin Rüdell-Overkämping teilte mit, dass in den ehemaligen Schlecker-Markt eine Apotheke einziehe. Seit längerem schon ist der Kiosk 2000 einem Imbiss gewichen. Die Frau des "Live"-Wirtes sorgte sich, dass sich Anwohner über die Außengastronomie beklagen, würde sie sonst aber gern anbieten. Ein Mitglied der Lukaskirche fürchtete, dass es am Ende doch weniger ums Miteinander, als ums Verdrängen der Szene gehe. Borchert nannte auch langfristige Ziele: eine Neugestaltung ohne Brunnen mit Spielplatz und eine öffentliche Toilette. Die Planung könne aber erst ab 2017 laufen.

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