Entscheid zu Schwimmbädern in Bonn Bürgerinitiative wirbt weiter für Kurfürstenbad

Bonn · Die Initiative „Kurfürstenbad bleibt“ will sich bis Ende des Bürgerentscheids für den Erhalt des Bades einsetzen. Am Samstag hat sie vor 80 Gästen für ihre Argumente geworben.

Mit einer Veranstaltung im „Kleinen Theater“ wollte die Bürgerinitiative „Kurfürstenbad bleibt“ am Samstagabend die „heiße Phase“ des Bürgerentscheids einleiten. Dazu hatte sie viele Unterstützer eingeladen, die vor etwa 80 Gästen für den Erhalt des Hallenbads argumentierten. Die Initiative will bis zum Ende des Bürgerentscheids am 21. April für ihre Forderungen werben.

„Bis zum 21.04. werden wir erklären, erklären und erklären“, sagte Elisabeth Schliebitz, Gründerin der Initiative. „Viele Leute wissen einfach noch nicht, was sie tun sollen.“ Seit Donnerstag werden die Stimmzettel an alle wahlberechtigten Bonner versandt, spätestens am 31. März soll jeder seine Unterlagen bekommen haben.

Um zu zeigen, wie erfolgreich Bürgerentscheide ausgehen können, hatte „Kurfürstenbad bleibt“ etwa Anke Eigelshofen eingeladen. Sie war 2013 an einer Bürgerinitiative im Bielefelder Stadtbezirk Gadderbaum beteiligt, die sich dort für den Erhalt eines Freibads einsetzte. „Unser Bürgerentscheid fiel mit einer Kommunalwahl zusammen“, erzählte Eigelshofen. „Mit 50,06 % ging er für den Erhalt des Bads aus.“ Seit 2016 ist das sanierte Freibad wieder offen.

Den Gästen wurden zudem mehrere Clips vorgespielt, etwa eine Umfrage unter Passanten, die die Initiative selbst durchgeführt hat. Die Befragten im Film, junge und alte Menschen, waren ausnahmslos für den Erhalt des Schwimmbads. „Ich bin für das Kurfürstenbad, weil es wichtig für unsere Schulen hier in Godesberg ist“, sagte etwa ein Mann namens Heinrich Iber. Ein anderer Film zeigte die bisherigen Werbeaktionen der Initiative, die wöchentlich stattfindende Versammlung „Bonner Bäderwelle“.

Zu Gast waren auch Anja Niemeier und Albert Weidmann von der Initiative „Frankenbad bleibt Schwimmbad“. Auch sie lehnen den Neubau des Zentralbads in Dottendorf ab, Weidmann kritisierte unter anderem das geplante Baugrundstück im Wasserland. „Man liegt dann auf der Liegewiese des Neubaus, guckt auf das Kraftwerk und alle vier Minuten kommt ein Zug vorbei“, prognostizierte er. Zudem zweifelte er an, dass der Baugrund, eine aufgefüllte Kiesgrube, ungefährlich sei. „Man weiß einfach nicht, was da früher alles reingekommen ist.“

Aus Hamm war der Architekt Christoph Keinemann gekommen. Er ist unter anderem Vizepräsident der Internationalen Akademie für Bäder-, Sport- und Freizeitbauten. Er habe das Kurfürstenbad vor längerer Zeit schon einmal begutachtet, erklärte er: „Der Erhalt dieses Bads ist ein Wert für sich – dafür muss man kämpfen.“

Unabhängig davon, wie der Bürgerentscheid ausgehe, wünscht sich Axel Bergfeld von “Kurfürstenbad bleibt“: „Derzeit werden die Entscheidungen vom Rat und von der Stadtverwaltung getroffen. Es braucht aber mehr Kreativität und Mitbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger.“

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