Bauprojekt stößt auf Kritik Bürger wollen keine neuen Häuser in Bonn-Castell

Bonn-Castell · Der Ausbau der Siedlung Didinkirica stört die Anwohner schon seit Jahren: Jetzt liegen die Pläne im Stadthaus aus. Die Gegner haben einen offenen Brief verfasst.

 An die bestehende Wohnanlage Didinkirica sollen drei neue Häuser gebaut werden, an den grünen Dächern zu erkennen. Der vordere Querriegel liegt an der Graurheindorfer Straße. Die Straße vorne links ist Am Römerkastell.

An die bestehende Wohnanlage Didinkirica sollen drei neue Häuser gebaut werden, an den grünen Dächern zu erkennen. Der vordere Querriegel liegt an der Graurheindorfer Straße. Die Straße vorne links ist Am Römerkastell.

Foto: Planquadrat Darmstadt

Die Vergrößerung der Siedlung Didinkirica aus den 1970er Jahren gilt seit Jahren als ein heißes Eisen. 2014 gab es einen ersten Entwurf. Mittlerweile ist es der vierte, den die Wohnbau GmbH als Bauherrin für den Block an der Ecke Graurheindorfer Straße und Rosental vorgestellt hat. Er liegt seit Montag im Stadthaus aus.

Die Bürgerinitiative „Luft für Castell“ findet sich darin mit ihren Vorschlägen nach einer Bürgerwerkstatt und Infoveranstaltung nicht wieder und hat einen offenen Brief veröffentlicht. Der Vorwurf darin: Investor und Stadt handelten gegen Bürgerinteressen. „Alle unsere Argumente wurden abgeschmettert“, sagt Jürgen Milchert von der Initiative.

Als ein Beispiel nennt er die klimatische Auswirkung der neuen Häuser. Man habe da nur kleine Windfeldanalysen fürs Quartier erstellt. Melchert befürchtet, dass für die City wichtige Frischluftschneisen verschlossen werden.

Anders sieht das Christian Böhmer, Architekt und Projektleiter bei der Wohnbau GmbH. Er beruft sich auf mehrere Klimagutachten. „Die Gebäude haben keine Auswirkungen“, versichert er. Variante vier war nach Anregungen und Kritik aus der Politik und von den Bürgern entstanden. Dabei geht es um den Riegel an der Graurheindorfer Straße, der aus zwei zueinander versetzt stehenden Gebäuden besteht.

Architekt hofft auf baldigen Baubeginn

Zwischen den beiden Gebäuden und am Ende zum Römerkastell hin sollen zwei fünfstöckige Häuser entstehen. Der dritte Neubau am anderen Ende Richtung Rosental „stand immer am meisten in der Kritik“, sagt Böhmer. Der sei vorher flach gewesen, bekomme nun aber eine Staffelung von sieben bis zu vier Geschossen, „sodass der Blick in den Innenhof frei bleibt“. Insgesamt entstünden 48 Wohnungen – sieben weniger als ursprünglich vorgesehen.

„Wir hoffen, dass wir dieses Jahr den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan bekommen“, sagt der Architekt. Wann Baubeginn ist, könne er noch nicht sagen. Auch nichts über die Investitionen. Nur so viel: Bislang seien mehr als 300 000 Euro in die Planung gesteckt worden.

Milchert gibt zu Bedenken, dass die Hochbauten auf „ein Bodendenkmal mit römischer Vergangenheit“ kämen. „Wir werden jetzt massiv unsere Einwände vorbringen“, kündigt er an.

Die Pläne liegen bis Freitag, 30. Juni, im Stadthaus, Berliner Platz 2, aus: montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr sowie dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr. (Etage 6B, Kundenzentrum Geodaten)

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